Es ist merkwürdig. Angelika Bläser fragte mich, ob ich die ganze Rolle mit Blumen, Frauen und Vögeln füllen wolle und ich sagte erst einmal ja.
Ich hatte mir ehrlich gesagt auf Meterstand zwei noch keine Gedanken zu den Meterständen 3 – 10 gemacht. Der Tag bringt mir die Motive. Der Tag, an dem ich zum Atelier fahre und nicht an der Rolle male. Der Tag, an dem ich meine Gedanken zu ihr gleiten lasse.
Auf dem Friedhof bei uns blüht ein riesiger Magnolienbaum. So etwas habt ihr noch nicht gesehen! Ich lief von einer Seite zur anderen und um ihn herum. Auf Grund der Lage des Baumes kamen mir viele Totenschädel in den Sinn.
Zum Leben gehört der Tod und die Magnolien mit den Totenschädeln gehörten einfach als nächstes auf meine Rolle!
In Deutschland wird wenig über den Tod geredet. Das hat zur Folge, das völlig überforderte Angehörige zurückbleiben.

Liebe Susanne,
du hast recht…Ich merke oft, dass ein Teil der Arbeit fern vom eigentlichen Tun stattfindet-im Sehnen oder im “Gleiten lassen der Gedanken” dahin, im Aussuchen der Materialien, im Tanzen, im Weinen und im Ansehen..
Liebe Grüße Tina
liebe susanne,
deine arbeit ‘mit den engeln’ ist tiefbewegend und deine bemerkungen über das thema tod in deutschland sehr wahr… ich habe schon einige sterbebegleitungen gemacht und die sterbenden, die eigentlich immer positiv und mit frieden auf ihren letzendlichen tod schauten, haben unheimlich viel positives und gar friedvolles ausgestrahlt und mir mitgeben können. das hat mich immer wieder erstaunt. und meine frage, ob sie noch mit jemandem darüber sprächen, beantworteten so gut wie alle mit nein. ich wünsch dir (und letztendlich auch mir, weil ich an deinen verbildlichungen teilhaben darf, weiter so viel ,ja, schöpferische, energie.
herzlichst, andrea
Ja, Tina. Viel unserer Arbeit ist genauste Planung!
Herzlichen Dank, Andrea. Solbald der Kampf mit dem Tod abgeschlossen ist und das unabänderliche akzeptiert wird, scheint es sehr einfach für den Sterbenden zu gehen. Schwer machen es nur die, die zurückbleiben. Ich habe bei meiner Oma den Fehler gemacht, sie lange am gehen zu hindern. Das ist sehr egoistissch. “Was soll ich denn noch hier?” fragte Oma immer wieder. Und erst als ich ihren Wunsch respektierte, ging sie im Schlaf in den Tod. Das ist jetzt 5 Jahre her und natürlich vermisse ich sie immer noch sehr.