Die letzten Wochenenden waren von Arbeit geprägt.
Ausstellungen, Ausschreibungen für Ausstellungen, Hausarbeiten für die Uni und der normale familiäre Wahnsinn. Ich hatte das Gefühl, es wäre einerlei, welcher Wochentag gerade ist.
Und so haben wir uns letzten Samstag Vormittag trotz weiterer Verpflichtungen auf den Weg nach Bernau gemacht. 50 km liegt die kleine Stadt von meinem Atelier in Berlin Wedding entfernt. So ein kleiner “Break” reicht mitunter schon aus, um das Wochenende mit neuen Inspirationen zu versorgen und nicht das Gefühl zu erhalten, nur im Hamsterrad zu stecken.
Bewusst habe ich meine Kamera zuhause gelassen und bin mit dem Skizzenbuch bewaffnet den sehr idyllisch angelegten Weg um die Stadtmauer gefolgt. Der Himmel war Blau und ich stellte mir zur Aufgabe, mit schnellen und wenigen Linien die Gegebenheiten festzuhalten. Seit Sizilien hatte ich nicht mehr die Möglichkeit so frei ohne die drängende Arbeit im Hinterkopf zu zeichnen. Ein paar Fotos mit dem Handy haben doch noch ihren Weg in den Blogbeitrag gefunden. Besonders die Denkmäler gefielen mir.
M. hat seiner Ansicht nach eine falsche Auswahl seines Objektivs getroffen, er hat mit 60 mm Festbrennweite auf seiner Nikon fotografiert, wir nennen das “Laufzoom”. Ich kann die falsche Wahl aufgrund der Fotos nicht bestätigen. Sicher hatte er andere Fotos im Kopf, die mit diesem Objektiv nicht möglich waren, aber ist nicht genau das, was die Kreativität und Herausforderung ausmacht? Mit den Mitteln, die zur Verfügung stehen, gute Fotos zu machen.
Ich hatte mir auch immer schon einmal vorgenommen, mir eine Ausstellung in der Galerie Bernau anzuschauen. Mir haben die Räumlichkeiten, die Ausstellung der Arbeiten von Osmar Osten (Jagd auf Öl) und die freundlich fundierte Führung des Galeristen durch die Ausstellung sehr gut gefallen. Auf der Homepage ist mir aufgefallen, was für ein umfangreiches Programm die Galerie neben den Ausstellungen bietet. Inspiriert mit einem kleinen Katalog zur Ausstellung als Erinnerung bin ich aus der Galerie herausgegangen.
Sehr lecker war Kaffee und Kuchen im CaFe Mühle in der Mühlenstraße. Die Homepage des Kaffees steckt voller Informationen über Bernau.
Sehr schöne Impressionen… es ist ja derzeit schwierig, nach Bernau zu gelangen, ob öffentlich oder privat. Insofern Gratulation, dass Ihr den Tag so schön und erlebnis-/ergebnisreich nutzen konntet. Schöne Grüße.
Warum ist es schwierig nach Bernau zu kommen?
Es hat uns sehr gut gefallen.
Die S-Bahnen sind unterbrochen, Schienenersatzverkehr, die A114 Richtung Nordost jetzt Dauerbaustelle, Dauerstau… eine tägliche Pendlerfreude…😆
Aber Bernau ist wirklich sehr schön.
Oje, das wird man schon morgens agressiv, ich hoffe, es ist bald alles wieder in Ordnung. Wir sind Samstag Vormittag gefahren, da war natürlich kein Stau 🙂
Bravo! Solch ein Ausflug kann die erlahmenden Kräfte neu beleben.
Allerdings, nun hat uns die Woche wieder!
Zeichnungen und Fotos gut!
Jetzt hätte ich gerne gewusst, für was Bernau steht? Es ist von Deserteuren die Rede, eine geknebelte Figur ist zu sehen…
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Bernau_bei_Berlin sagt:
“Während der Hexenverfolgungen wurden von 1536 bis 1658 in Hexenprozessen 25 Frauen und drei Männer wegen angeblicher Zauberei verfolgt, gefoltert und hingerichtet, darunter Dorothea Meermann und Catarina Selchow. Von der Künstlerin Annelie Grund wurde das Denkmal für die Opfer der Hexenverfolgung in Bernau geschaffen mit der Inschrift: „der Hexerei beschuldigt, gefoltert, getötet“. Es wurde am 31. Oktober 2005 eingeweiht. Die Stadtverordnetenversammlung von Bernau bei Berlin beschloss am 6. April 2017 die sozialethische Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse.”
Ich denke die Deserteure referieren auf die Deutsch-Deutsche Geschichte, so habe ich es verstanden.
LG Susanne
Hallo Susanne,
auch mit dem “Laufzoom” sind ganz prima Bilder entstanden. Ich kann es Micha aber nachfuehlen, denn ich bin selber ein ganz grosser Fan von regulaeren Zooms, auch wenn mir die Nachteile [z.B. (weitaus) geringere Lichtstaeke, Verzeichnungen – selbst bei Qualitativ hochwertigen Linsen] durchaus bewusst sind. Der unschaetzbare Vorteil aber: mit meinem 16-80mm Zoom, und erst recht dem 18-200mm, habe ich nur ein Objektiv noetig und erspare mir den Wechsel. Genau das hat mich [einmal abgesehen von der finanziellen Investition] bisher vom Kauf von Festbrennweiten abgehalten.
Liebe Gruesse,
Pit
Hallo Pit,
bei den Zoomobjektive mag ich die fallenden Linien bei Architektur nicht und die nebeligen Schatten an den Ecken der Fotos.
Ich weiss, es gibt für alles Software aber es ist eine Herausforderung, ohne Software zu arbeiten. 🙂
Nach Afrika werde ich auch meinen 18 – 200 Zoom mitnehmen, aber nicht mehr, ich bin dort um zu sehen und zu zeichnen. 🙂
Liebe Grüße von Susanne
Hallo Susanne,
bei diesen Nachteilen gebe ich Dir Recht, wobei die fallenden Linien auch bei nicht-Zoom Objektiven auftreten koennen. Das haengt nur von der Naehe zum Objekt und dem Kamerawinkel ab. Je extremer der Weitwinkel und je staerker man die Kamera neigt, desto staerker werden die Verzerrungen. Das laesst sich nur mit ganz teuren Objektiven aendern, die das bei der Aufnahme korrigieren. Das kann man dann einerseits auch kreativ einsetzen oder andererseits, wie ich es haeufig tue, per Software korrigieren. Letzteres klappt auch bei tonnen-/kissenfoermigen Verzeichnungen. Leider hat mein neues 16-80mm Zoom, obwohl es ein Nikon-Qualitaetsobjektiv ist, unter gewissen Bedingungen zu viel davon. Gegen die Vignettierung in den Ecken ist aber wohl kein Kraut gewachsen, es sei denn, man waehlt den Bildausschnit (deutlich) groesser als man ihn im Endeffekt haben will und schneidet dann eben nur den Bereich ohne Vignettierung aus.
Trotz und alledem: ich bleibe nach wie vor wohl bei Zooms, weil ich da im Augenblich des Aufnehmens so gut mit dem Ausschnitt spielen kann. Und weil ich eben nur ein Objektiv brauche, Hat eben Alles eine Vor- und Nachteile,
Liebe Gruesse,
Pit
Ja, wie alles im Leben, Pit. Ich benutze meine Festbrennweite 50 mm ausschliesslich zum Fotografieren meiner Zeichnungen, dafür ist es genial. Der Verkäufer hat mich hier sehr gut beraten. Du hast ja schon gemerkt, wie schwer es ist, Zeichnungen zu fotografieren.
Ich denke, Micha wird nach Afrika eine Auswahl an Obektiven mitnehmen. Er ist am Lesen und Überlegen, ob er sich noch ein neues Teleobjektiv kauft.
Liebe Grüße von Susanne
Hallo Susanne,
fuer Dich, fuer das, was Du noetig hast, um Deine Zeichnungen zu fotografieren, brauchst Du natuerlich ganz anderes “Werkzeug” als ich. Da muessen Lichtstaerke und Verzeichnungs- sowie Vignettenfreiheit natuerlich absolut stimmen. Und mit dem Ausschnitt hast Du dabei ja keine Probleme, brauchst also wirklich kein Zoom.
Wenn ich an Festbrennweites denke, dann kaemen fuer mich ein lichtstarkes Normalobjektiv [bei meiner Nikon waeren das etwa 35mm, sowie ein lichtstarkes Zoom – Brennweite so klein wie moeglich – fuer Innenraumaufnahmen dazu. Alternativ zum 35mm “Normalobjektiv” waere auch ein leichtes lichtstarkes Tele [etwa 50mm] denkbar. Aber fuer den Augenblick bin ich mit meiner Objektivsammlung ziemlich zufrieden. Dazu kommt auch das liebe Geld. 😉
An was fuer ein Tele denkt Micha denn? An eine “lange” Festbrennweite? Tamron hat ein gutes “langes” Telezoom, das in zwei Blogs, denen ich folge, diskutiert wurde. [http://tinyurl.com/y9rqlyjw & http://tinyurl.com/yax2hstp%5D
Hab’ einen feinen Sonntag,
Pit
Danke für den Link, Pit, ich habe ihn Micha weitergeleitet. Mal sehen, was er dazu sagt. Ich bin im Moment nicht so ganz eingeweiht, was er sich kaufen will. Er steckt mit beiden Ohren hinter seinem Bildschirm und runzelt die Stirn. Wir sitzen uns am Rechner gegenüber an einem großen verkramten Tisch. Micha hat ja auch eine Nikon.
Liebe Grüße von Susanne
Dann hoffe ich, dass er das richtige Objektiv findet. Die Stirne runzeln tue ich zwar beim Suchen nicht, aber das Gefuehl kenne ich. 😉
Liebe Gruesse, auch an Micha,
Pit
Schöne Fotos, schöne Zeichnungen! 😊
Danke, Ann Christina, es war ein sehr schöner Vormittag.