Ein markantes Bauwerk des Landhauses in der Toskana war der Backofen. Wir alle haben ihn immer wieder fotografiert, skizziert und gemalt. Leider wurde kein Brot mehr darin gebacken und leider probierte keiner von uns, die Tür zu öffnen. Nun sind wir wieder zuhause und ich lasse die Ereigniss Revue passieren und frage mich, warum niemand versucht hat, diesen Ofen zu öffnen?
Ich habe vor Ort ein Aquarell des Ofens gemalt – schnell auf das wesentliche reduziert. Dann begann ich mit einer Zeichnung auf 25 x 25 cm großem Aquarellkarton. Ich wurde nicht fertig – wir brachen auf. So fertigte ich heute an Hand der mitgebrachten Eindrücke eine neue Zeichnung. Die Zeichnung bin ganz ich, ganz Susanne Haun. Beim Aquarell kann der Betrachter diese Zuordnung nicht treffen. Die Aquarelle male ich für mich, sie klären die Komposition oder ich möchte erfahren, wie ich mein Motiv mit Flächen erkunden kann. Ich kann in Farben schwelgen.
Susanne Haun aber ist die Linie.
Ich habe zum Thema Fläche noch einen kleinen Nachtrag zu meiner gestrigen Zeichnung. Angeregt vom Backofen Aquarell erkundete ich auch die Flächen der Skulptur. Aber beim letzten, beim 4. Schritt, war ich kurz davor, in Linien zu fallen. Der Betrachter sieht es an den Augen. Also habe ich den Pinsel schnell zur Seite gelegt, ehe ich auch noch zur Feder gegriffen hätte. Tusche und Aquarell, dieser Aufgabe stelle ich mich einem anderen Tag!
