Schon am vorigen Donnerstag haben Cristina Wiedebusch, Jürgen Küster und ich
uns in der Ausstellung NO IT IS! William Kentridge im Gropius Bau in Berlin getroffen.

Die Ausstellung ist sehr sehenswert und zeigt viele unterschiedliche Möglichkeiten der Präsentation.
“Hat man eine Zeichnung erst einmal begonnen, gibt es ein Gespräch zwischen dem, was darin erscheint, und dem, wovon man sich vorstellt, dass es erscheinen wird. Die Zeichnung wird zu einer Membran zwischen der Welt und einem selbst.” William Kentridge²
Mich haben besonders die Videoarbeiten beeindruckt. In zwei Seminaren an der Uni haben wir uns mit Kentridge auseinandergesetzt. Es ist anders, eine Ausstellung mit diesem Wissen zu betrachten. Ich habe das jetzt schon oft festgestellt, dass nach intensiver Beschäftigung mit der Materie eine andere Art des Sehens erfolgt. Nach dem sinnlichen Erfassen erfolgt das Erkennen und Durchdringen einer Arbeit. Cristina und ich waren schon im November vorigen Jahres in der Ausstellung double vision, wo die Arbeiten Kentridge denen Dürers gegenübergestellt wurden (siehe hier).
Beim anschliessenden Besuch im Kaffee fragten wir uns, was ein Rahmen bei einem Kunstwerk bewirkt und wie wir Jürgens Film In Buchalovs Garage präsentieren können, wo ist es sinnvoll, Bildschirm, Rechner und Beamer zu platzieren. Wir bereiteten uns auf die Hängung der Ausstellung W E G S C H Ü T T E N vor und machten einen Plan, wie wir welches Kunstwerk präsentieren wollen. Wir überlegen, ob wir einige Bilder hinter einem Vorhang verschwinden lassen und ob wir Buchstaben drucken, sie wir platzieren.
W E G S C H Ü T T E N
Objekte und Zeichnungen von Susanne Haun und Jürgen Küster
16. August 2016 von 16 – 21 Uhr
Kunstraum Susanne Haun, Groninger Str. 22, 13347 Berlin
Anfahrt: U-Bahn 9 Nauner Platz, U-Bahn 6 Leopoldplatz, Tram 13 oder 50 Osramhöfe (Link zu google maps)
Eine Einführung in die Präsentation gibt die Kuratorin Cristina Wiedebusch.
Der Eintritt ist frei.
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²Kentridge, William, Folder zur Ausstellung “NO IT IS!”, Berliner Festspiele, Kunststiftung des Bundes, Im Martin-Gropus-Bau, 12. Mai bis 21. August 2016.
Auf dem Folder befindet sich die Information, dass das Zitat dem Katalog/Künstlerbuch zur Ausstellung: William Kentridge: NO IT IS! entnommen ist. Herausgegeben von Angela Breidbach, Wulf Herzogenrath, Anne McIlleron, Köln 2016.
Ich wünsche euch was heute! Und wie gesagt: Wie gerne wäre ich noch dabei – leider musste ich gestern schon fahren… vielleicht beim nächsten Mal!
Danke für die Wünsche, Birgit 🙂
Erweiterungen und Vertiefungen des Blicks auf Kunst sind sehr wichtig. Danke für diesen Beitrag.
Gerne, Gerda, ja, es ist immer schön, wenn man mit mehreren in eine Ausstellung geht und sich darüber austauscht.
Vielen Dank für Deine Sicht. So erweitert sich für mich mein Besuch dieser großartigen Ausstellung. Wenn ich Ausstellungen mir unbekannter Künstlerinnen oder Künstler besuche, tut sich für mich meist auch im mach ganz vieles auf, wenn ich dann recherchiere und nachlese.
Ich finde auch, dass besonders das anschliessende recherchieren noch eine Menge Input bringt. Was haben wir nur ohne die fantastischen Recherchemöglichkeiten des Internets früher getan?