Die Mythen der Arktis sind uns Europäer*innen im Gegensatz zur christlichen oder griechischen Mythologie fremd.
Die Inuit haben ihre Geschichten mündlich überliefert. Schriftliche Aufzeichnungen gibt es erstmals im 18. Jahrhundert vom Missionar Hans Egede und seinen Sohn Poul Egede aus Grönland. Der eigentliche Begründer und intensiver Erforscher der Inuit Kultur ist der deutsch-dänische Geologe Hinrich Rink (1819-1893), der ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Grönland systematisch begann, die Inuit Erzählungen zu sammeln. [1]
Um wenigstens einen knappen Überblick des Who is Who eines kleinen Ausschnitts der Inuit Mythologie zu geben, liste ich im folgenden die Personen auf, die Titelgeber meiner Zeichnungen sind. [2]
Inuit (Einzahl: Inuk) entspricht dem Menschen, Mensch.
Sedna ist die Herrscherin über die Meerestiere.
Uinigumasuittuq, “die keinen Mann haben will” ist der Name Sednas, den sie als Mädchen trug, bevor sie Herrscherin der Meere wurde.
Hundemann ist der erste Gefährte Sednas, Vater ihrer Kinder.
Sila sind Wetter und die Luft, allgemein auch das “draußen im Freien”.
Silaat (Einzahl: Silaaq) sind die Kinder von Sila, von ihnen sagt man, sie sähen aus wie lemmingarbene männliche Karibus (nordamerikanische Rentiere), sie sind nur größer und mit außerordentlichen Kräften ausgestattet.
Angakkuq Schamane der Inuit.
Tulugaq ist das erste Wesen dieser Welt, es gab noch keine Menschen, Tiere und Pflanzen und Tulugaq lebte in den dunklen Weite des Raums und er war ein Mann. Am Anfang ist er noch unwissend. Eine verborgene Macht begann Einfluss auf ihn zu nehmen und er wurde seiner selbst bewusst. Sich seiner Einsamkeit bewusst werdend formte er sich aus Lehm einen Gefährten, auch einen Mann. Einer wurde schwanger und weil er nicht wusste, auf welchem Weg er ein Kind gebären könnte, erfand er einen Zauberspruch, der sein Glied in eine Scheide wandelte. So kam das erste Kind auf die Welt.
Als Abschluss meiner Arbeiten an der Ausstellung Eiswelten habe ich zwei Leinwände gearbeitet, die eine verso und eine recto Seite besitzen und frei in den Raum gehängt werden sollen. Ich weiss noch nicht, ob es architektonisch möglich sein wird, die Leinwände im KuBa so zu hängen. Ich hoffe es, lasse mich aber überraschen. Sollten alle Stricke reissen, werde ich die Leinwände bei der Ausstellung Querbrüche, die ich im Oktober mit gabriele d.r. günther im Kunstzentrum Tegel Süd in Berlin bestreite, zeigen.
Die großen Leinwände sind schwer zu fotografieren. Ich hoffe, dass die Ausstellungsansichten aus Nettersheim (oder Berlin) meine Ideen veranschaulichen.
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[1] Walk, Ansgar. Wie Sonne und Mond an den Himmel kamen, Mythen und Legenden der Inuit, Bielefeld 2003, S. 18.
[2] Walk, Ansgar. Wie Sonne und Mond an den Himmel kamen, Mythen und Legenden der Inuit, Bielefeld 2003, S. 33 – 46.
Liebe Susanne, ich danke dir herzlich für den interessanten Beitrag und wünsche dir ein fabelhaftes Wochenende 🙂
Lieber Arno,
auch von mir ein schönes Wochenende. In Berlin ist der Himmel so blau, dass es fast weh tut!
Sonnige Grüße von Susanne
Das ist aber schön! Und interessant, Inuit mythologie auf fast Japanische vertikale art.
Ich mag die vertikale Hängung :-), ein schönes Wochenende von Susanne
Sehr interessant, was du da schreibst – eine Weltentstehung so ganz anders, als wir es aus dem Mittelmeerraum kennen. Deine Zeichnungen bringen das fabelhaft rüber. Ein schönes Wochenende dir!
Das ist genau das, was mich so fasziniert, Gerda!