Namibia – Der Sesriem Canyon und eine Wanderung mit San Man Franz – Susanne Haun

 

Namib Wueste (c) Zeichnung von Susanne Haun
Namib Wueste (c) Zeichnung von Susanne Haun

 

Im Sesriem Canyon kann die/der Reisende mit entsprechendem Schuhwerk einen beschaulichen Spaziergang von einer knappen Stunde unternehmen. Nach dem morgendlichen Wüstenspaziergang hatten einige die Wanderstiefel schon wieder gegen Flip-Flops getauscht und entschieden, lieber eine Pause am Truck zu machen. Darunter auch Micha. Ich war ehrlich gesagt viel zu geschafft vom Morgen, um ans Schuhetauschen zu denken und schlief lieber auf der Fahrt zum Canyon. Somit war ich bereit für neue Abenteuer.

“Der Tsauchab-Fluss hat hier eine rund einen Kilometer lange und 30 Meter tiefe Schlucht in das Gestein hineingefressen. Der Canyon soll durch eine kontinentale Erhebung vor zwei bis vier Millionen Jahren in dem 18 Millionen Jahre alten Gestein entstanden sein.” kann auf der Seite https://sossusvlei.com/ nachgelesen werden.

 

Auf dem Weg zum nächsten Campingplatz trafen wir auf eine Gnu Familie. Das Gnu gehört zu den Ugly Five. Häßlich finde ich es nicht, es ist für mich wie eine Kuh mit Haaren 😉 . Die Haare machen es irgendwie witzig. Im Restaurant wird das Gnu als wilder beast bezeichnet und die Steaks medium gebraten schmecken mir besser als ein Rindersteak. Ich gehe davon aus, dass das Gnufleisch, dass auf dem Tisch der Restaurants landet, aus Herden stammt, die gezüchtet werden und nicht mehr gejagt. Ich kann es aber nicht sagen. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, weil die Population des Gnus rückläufig ist.  Als ich auf der Restaurant Karte wilder beast las, wusste ich noch nicht was es war. Inzwischen folge ich dem Blog “Wildes Afrika” und habe dort den Artikel “Wildfleisch auf dem Grill” (siehe hier) gelesen.

Zwischenspiel: Wie immer unterwegs habe ich die Gnus in mein Skizzenbuch in schnellen Linien mit Füller eingefangen. Wieder zuhause angekommen, scanne ich meine Skizzenbücher ein. In Abgrenzung zu den Zeichnungen meines neuen iPads, habe ich Fotos von den Zeichnungen gemacht und mir überlegt, ob es nicht eine gute Idee wäre, den Skizzenbuchcharakter auch im Blog festzuhalten, auf die Scans versichten und lieber Fotos von den einzelnen Seiten der Bücher digital festhalten. Was meint ihr?

 

 

Am späten Nachmittag wurden wir nach dem Zeltaufbauen vom San Man (San People) Franz abgeholt. Er selber bezeichnete sich als bushman. In der Beschreibung der Aktivität von Nomad Adventure wurde Franz als local people beschrieben. Ich frage mich auch jetzt wieder, warum sein Name Franz war. Ein Relikt der deutschen Besatzer oder einfach nur für uns Touristen ein Name, den wir aussprechen können?

Die bushman sprechen in Klick Lauten. Franz hat uns einige Kostproben davon gegeben. Von Clemens habe ich die Opernsängerin Pumeza Matshikiza empfohlen bekommen. Der SWR schreibt über sie “Ob Arien oder südafrikanische Klicklaute… Die Sopranistin Pumeza Matshikiza bewegt sich mit ihrer Stimme in zwei Welten. Seit drei Jahren brilliert die Südafrikanerin an der Oper Stuttgart. Jetzt erscheint ihr erstes Album: “Voice of Hope”. Hier eine Kostprobe ihres Könnens und ihrer Klick-Laute auf youtube.

Die bushman sind nicht nur in Namibia sondern auch in Botswana, Südafrika, Angola und Zimbabwe zuhause. Franz erklärt uns, dass die bushman bei Strafe nicht mehr grenzübergreifend agieren dürfen. Von der Tradition her laufen bushman dem Wasser und dem Vieh hinterher, nicht als Hirten sondern als Jäger. Sie können also ihr traditionelles Leben nicht mehr ausüben. Die bushman sind mit ihrer Familie unterwegs. Wenn sie ein Wild erjagen, dann essen sie es vollständig auf. Ihr Bauch ist dehnfähig, sie können dann wochenlang ohne Essen auskommen. Sie laufen Nachts, wenn der Sand der Wüste sich abgekühlt hat und graben sich tagsüber in den Sand ein, da der Sand je tiefer man gräbt immer kälter wird. Sie können Spuren lesen, Franz hat uns gezeigt, wie schnell er im Fangen von kleinen Tieren ist. Die Eidechse hatte er so schnell gefangen, dass wir es kaum warnehmen konnten. Ich war sehr beeindruckt.

 

 

 

Mehr von unserer Afrikareise könnt ihr in der Kategorie Reiseberichte -> Südliches Afrika lesen (siehe hier). Die jüngsten Berichte sind immer zuerst, das heisst erst nach dem Scrollen könnt ihr die älteren Berichte lesen. Gibt es mehr Berichte als eine Seite fasst, dann geht es mit dem Button Older Posts » weiter 🙂
____________________________________

Beate Gernhuber (siehe hier) von SafariScout.com stand uns bei der Buchung unserer Abenteuer Reise ins südliche Afrika mit Rat und Tat beiseite. Gerne empfehle ich sie an alle, die ähnliche Reisen planen, weiter. Sie hat sehr gute Kontakte zu Nomad und ist auch schon selber als Übersetzerin die Tour mitgefahren.

Ich werde zu jedem Beitrag die original Tourbeschreibung als Fußnote festhalten.

Heute ist zu beachten, dass wir am 3. Tag noch morgens am Orange River waren, die Skizzen und Fotos vom Morgen habe ich schon in meinem letzten Beitrag, Cederberg und Orange River gezeigt und beschrieben (siehe hier).

Day 05:

Watching the sunrise over the red dunes is an iconic highlight of any trip to Namibia and this morning we rise before the sun to capture this magnificent moment. A brisk climb up Dune 45 offers us the perfect vantage point to marvel at the changing colours of the desert sunrise. Once satisfied we descend this famous dune and enjoy a hearty breakfast before catching a 4×4 transfer into Sossusvlei, here we will spend time on foot visiting the pans at Sossusvlei and Deadvlei. Our day in the desert continues this afternoon as we join a local expert for an educational desert excursion. Tonight we empty the red sand from our shoes and spend the night under the magnificent desert stars, knowing that we have spent a full-day enjoying the wonders of this harsh land.

 

16 comments

  1. Eine Freude sind deine Berichte, deine Skizzén und Fotografien, jedes Mal wieder, auch mag ich es, dass du dir Zeit lässt und das Aktuelle somit auch immer Platz hat, das ist auch eine Idee zukünftig für mich, wenn ich Reiseberichte einstelle!
    Herzliche Grüße, Ulli

      1. Ja, das merke ich selbst auch. Gerade Toskanafotos von 2011, die ich mir noch gar nicht angesehen hatte, in Bearbeitung. Wenn man noch dabei bedenkt, daß man vielleicht nur 20 % des Interessanten fotografiert hatte…

  2. ein faszinierender Bericht, wieder und wieder. Und die Fotos großartig. Das Skizzenbuch gefällt mir sehr auch als Foto, ich mag das Format mit den leicht gewellten Blättern.

Kommentar verfassen