Malplatten
Auch Canvasboard wird eine Malplatte genannt. Die englische Bezeichnung hört sich doch gleich nach “viel mehr” an, oder täusche ich mich da? Die von mir verwendeten Malplatte wird wie folgt beschrieben: “Stabile, ca. 4 mm starke HDF-Platte, kaschiert mit grundiertem Baumwollgewebe (280 g/m²)”.
Eine mit Leinwand bespannte Malplatte federt weniger als Leinwand auf Keilrahmen. Deshalb einigt sie sich gut zum Zeichnen mit Feder und Tusche.


Aus den weissen Woken ein Januskopf, 70 x 50 cm, Tusche auf Leinwandplatte (c) Susanne Haun, VG Bild-Kunst, Bonn
Freude am Weiss und an den Farben
Ich hatte erstaunlicher Weise keinen Plan, als ich mit der Malerei und Zeichnung auf der Malplatte begann. So entstand das Gemälde auch in zwei Stufen. Die abstrakt anmutenden Farben und Linien und das Vogelmotiv in der oberen Hälfte entstanden spontan.





Aus den weissen Woken ein Januskopf, 70 x 50 cm, Tusche auf Leinwandplatte (c) Susanne Haun, VG Bild-Kunst, Bonn
Das Bild wirken lassen
Der Januskopf brauchte jedoch Zeit. Ich glaube, zwei Monate betrachtete ich das Bild bis ich wusste, was ich im unteren Teil zeichnen wollte. Aber vor einer knappen Woche, am Freitag war es soweit: Der Januskopf nahm als Idee Gestalt an.
Ein Holzrahmen
Die Malplatte hatte ich gekauft, weil ich im Keller einen Rahmen ohne Glas gefunden habe, von dem ich dachte, er würde gut zu einer Malplatte passen. Passt er auch. Leider fehlt mir das Passepartout Weiss um das Bild. Bei der nächsten Malplatte werde ich einen weißen Rand stehen lassen. 🙂 Ich lerne ja schnell 😉 .



Aus den weissen Woken ein Januskopf, 70 x 50 cm, Tusche auf Leinwandplatte (c) Susanne Haun, VG Bild-Kunst, Bonn
Ein sehr schönes und atmosphärisches Bild, liebe Susanne. Ja, du hast recht, mir würde auch ein weißes Passepartout fehlen. Aber das ist bei mir generell so, meist finde ich einen “eng” umschließenden Rahmen, insbesndere, wenn er dunkel ist, zu krass.
Liebe Grüße von Rosie
Vielleicht wäre das Bild in einem Schattenfugenrahmen besser aufgehoben, liebe Rosie. Oder in einem Objektrahmen.
Einen schönen Morgen wünscht dir Susanne
Ich habe die Zeitumstellung noch nicht in meinem Körper verinnerlicht. Nach Winterzeit um 4:30 Uhr war ich wach und konnte nicht mehr einschlafen.
Moin Moin
So sah ich meine Mutter, als ich das erste Mal die Augen aufschlug .. Klingt vielleicht seltsam, aber war die erste Evokation beim Erblicken deines sehr schön komponierten Werkes, die ich dir nicht vorenthalten wollte.
Schön, wenn du dich daran erinnern kannst!
Kann ich ja gerade nicht und deshalb sieht meine Erinnerung deinem Bild ähnlich. Zudem habe ich am rechten Auge eine Hornhautverkrümmung, die mir die Perspektive verschiebt. Ich sah also als Neugeborenes die Welt verschoben, was mir ein Trauma bereitete, an dass ich mich noch erinnere, obwohl die Erinnerung normal nicht so weit zurück geht. Seltsam auch, dass ich diese Evokation hatte beim Betrachten deines Bildes. Aber es zeigt auch, dass jeder alles reinsehen darf in ein Kunstwerk, wie schon von Enzensberger proklamiert.
Ja, das mag ich an Kunst, sie regt die Betrachterinnen und Betrachter zum Nachdenken an.