Ich höre gerade “Zusammen ist man weniger allein” von Anna Gavalda. Das Hörbuch hat mir Claudia Jahnke, Sammlerin meiner Bilder, bei ihrem letzten Besuch mitgebracht und mit den Worten übergeben, dass ich es bestimmt mögen werde. Conny Niehoff, legte mir den gleichnamigen Film auch schon ans Herz.
Wen verwundert es da, dass mir das Buch ausgesprochen gut gefällt. Beim Zeichnen der Ballonblume, die ich heute zeige, hörte ich im Buch folgende Philosophien des chinesieschen Tuschemalers, der Lehrer der Hauptfigur Camille war.

– Einzig der erste Strich zählt – er ist es, der deiner Zeichnung Leben einhaucht.
– Das Reiben des Steines ist die mentale Vorbereitung auf die Zeichnung.
– Es gibt 20 verschiedenen Punkte, sie zeichnete sich ein, indem sie die Punkte durchging.
– Ein einzelnes Blatt, dass sich im Winde wiegt, fordert einen Meister Jahre der Arbeit ab, manchmal ein ganzes Leben.
– Spiel mit den Kontrasten, du hast nur eine Farbe zur Verfügung.

Ich habe nach jedem Satz den iPod auf Pause gestellt, um den Satz mitzuschreiben und ihn noch einmal zu geniessen. Der erste Strich – ja, das stimmt – er ist wichtig, es ist mir schon oft so gegangen, dass ich nach dem ersten Strick das Blatt zerriess und ein neues nahm und nochmal begann. Der erste Strich erfordert die größte Konzentration.

Es ist sehr lange her, dass ich bei einer Chinesin Tuschemalerei lernte. Diese Philosophien gab sie uns nicht mit. Aber wir erstellten unsere Stempel selber. Ich zeige euch Fotos von meinen Stempeln – sie sind aus Speckstein; ich habe einen Stempel mit meinen Namenszug auf chinesisch – den benutze ich selten, denn arbeite und lebe ich doch in der westlichen Welt. Ich benutze mit unter meinen Monogramstempel mit dem S und dem H.
Hallo Susanne,
die Zeichnung mit der Ballonblume gefällt mir total gut – wahrscheinlich auch deswegen, weil ich Ballonblumen total gerne mag?!
🙂
Es erinnert mich an ein Geschenk (ein Tütchen Samen mit blauen und rosa Ballonblumen), welches ich als Kind mit 12 Jahren von meinem allerersten Brieffreund aus der Schweiz erhielt und worauf ich damals mega stolz war (hehe, Kiddies halt).
Schöne Zeichnung – bei uns im Garten blühen auch noch welche, hellblaue …
Das mit den Stempeln kann ich gut nachvollziehen – die Philosophie, die dahinter steht, ist für uns nicht immer klar nachvollziehbar, wenn man es nicht ständig praktiziert oder lebt oder um sich herum hat, oder so – aber dennoch finde ich, kannst Du irgendwie stolz drauf sein, auf die Dinge, die Du da hast – also, ICH wäre es, und würde es unter keinen Umständen der Welt “her geben” :-)!
Toll, alles in allem – super Zeichnung, super Story, schöne Fotos – es ist immer wieder richtig schön hier bei Dir, man fühlt sich echt nicht allein – und irgendwie passt das jetzt auch wieder zu dem, was da ganz oben steht, hehe …
Nun denn, genug gekritzelt – ich wünsche Dir ein wunderschönes, kreatives und erlebnisreiches Wochenende, sende liebe Grüße aus der völlig verregneten Dichterstadt, bis bald mal wieder,
Katrin
Herzlichen Dank, Katrin, ja, meine Mutters Ballonblumen sind auch blau und ich bin auch stolz auf meine Stempel. Gleich geht es hier in Heidelberg mit der Ausstellungseröffnung los … wie immer bin ich aufgeregt. Gruß Susanne