Gestern habe ich mich im Antiquariat Mackensen & Niemann in der Kunstabteilung verloren.
Ich versuch diese Besuche auf sechs im Jahr zu beschränken, denn auch gebrauchte Kunstbücher sind teuer. aus meinem neuen Cezanne Buch habe ich gestern schon zitiert.

Das Buch “Gerhard Richter – Text” aus dem Insel Verlag wollte ich unbedingt haben – da gab es nichts, nicht mal der Preis hinderte mich, es zu kaufen. Es beginnt mit den Notizen von 1962 und ich habe mich sehr gefreut, darunter auch diesen Satz zu finden, denn spricht er mir sehr aus der Seele und habe ich diesen Gedanken mit anderen Worten auch in meiner Motivation in meiner Vita zu stehen!
“Jedes Wort, jeder Strich, jeder Gedanke wird uns gegeben von unserer Zeit, deren Umstände, Bindungen, Bestrebungen, deren Vergangenheit und Gegenwart.” Gerhard Richter

Wie stellen wir Zeit generell dar? Gestern habe ich die Zeit in dem 36 Sekunden dauernden Film mit dem Anwachsen der Rhododendronblüte gezeigt. Heute zeige ich euch die Zeit anhand der Amselfamilie auf meinem Balkon. 6 Wochen in 12 Fotos – die Zeit ist hier gut zu sehen und die Zeichnungen, die ich dazu machte, kann ich nun nicht mehr machen, das gezwitscher und die Blicke der Amseln werden immer mehr von anderen Gedanken in meinem Kopf überschattet bis sie zu so einer kleinen Erinnerung werden, dass ich sie nicht mehr so lebendig zeichnen kann.
Oh….das ist schön, liebe Susanne, dass du hier die Fotoserie der kleinen Amseln vom Ei bis zum leeren Nest zeigst. Ich hatte ein paar Jahren auch einmal die große Freude, Amselküken aufwachsen zu sehen. Zum Glück konnte ich ihnen auch zuschauen, als sie teilweise noch ziemlich ängstlich ihre ersten Flugversuche machten. Es war schön und es war schade, als sie sich dann in ihr neues Leben aufmachten.Vielen Dank für die schönen Fotos und natürlich auch für deine tollen Zeichnungen – ich habe noch niemals versucht, Amselküken zu zeichnen….!
LG von Rosie
Danke, Rosie, das ist schön, dass dir die Fotos so gut gefallen… es ist gut, dass ich die Fotos habe! Liebe Grüße von Susanne
die zeichnungen sind der hammer! eine wunderbare serie, die das jungsein so richtig erfasst und das nicht kitschig.
Danke, Iris, die schauen aber auch noch so treu und so weltfremd aus!
waren die schon da als ich in berlin war??? auf deinem balkon? sie hatte aber vertrauen die mama, dass sie ihr nest so tief und einsehbar gebaut hat……sehr schön dokumentiert und tolle zeichnungen.
gruß coco
Ja, coco im Holzregal links ganz versteckt. Es ist das zweite Mal, dass ich Amseln so nahe im Nest sehe, im Wintergarten, hatte eine Amsel auf einen Pfeiler ihr Nest gesetzt,doch das war höher, so dass ich nicht so gut reinschauen konnte.
einen schönen Morgen wünscht dir Hauni
für Susanne Haun…hier mein Beitrag zu Deiner beflügelnden Aktion…
Amsel? Mozart?
Das Leben ist ein Spiel.
Um Vieruhrvier ins Dunkel lauschen.
Die Amsel singt, fröhlicher nie:
Traliizipp, zippzipp tralizipp
In höchsten Höhen. Jubilierend.
Voller Inbrunst, Hingabe, Freude,
Freiheit, Hoffnung, Seligkeit, Sehnsucht und Glück…
Hauptdarsteller auf der grünen Bühne
Die Amsel im Konzert der Nacht.
Den jungen Tag begrüßend:
Traliizipp, zippzipp, tralizipp
Wie frischer Tau am Morgen.
Eben. Wie neues Leben.
Um Fünfuhrzwei war es dann vorbei.
Das Konzert wurde abrupt beendet
So wie es begann: Mit einem Flügelschlag!
Stille Stille!
Dann BayernVier – direkt mit Mozart.
Passend. Mozart eben.
Wer führte hier Regie?
Wer hat bei wem gelauscht?
FünfuhrZwölf. Das Dunkel der Nacht weicht zögerlich
Dem frischen Schein des noch jungen Tages…
Das Spiel beginnt von vorn.
Das Leben ist ein Spiel.
PR.
Copyright by Peter Rubin, Dichter dran
1996, 2008, 2011
Herzlichen Dank, Peter, ja nach dem Flügelschlag kam die große Stille – wie gut du das beschriebst…….. einen schönen Tag wünscht dir Susanne
…und wenn man dann weiß, dass Mozart sich von einer Amsel beim Komponieren inspirieren liess…
mozärtlice Grüße
Peter Rubin, Dichter dran