Heute morgen fiel mir die Seite 3 der Berliner Zeitung vom Mittwoch in die Hand:
“Von der Schönheit des Zufalls” las ich dort die Überschrift.
In Berlin ist die Fashion Week, die normalerweise an mir vorbei rauscht, und der Artikel handelt vom Designer Vladimir Karaleev.
Carmen Böker schreibt über Karaleev, dass seine Kleider skulptural sind und das machte mich natürlich neugierig. Sein Erkennungszeichen sind offene, unversäuberte Säume. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Faltenwurf ohne Saum sehr viel besser in Szene zu setzen ist und finde seinen Mut, auf die Säume zu versichten mutig und unglaublich gut.

Säume beim Nähen sind sowieso das lästigste was ich kenne – ich hasse es sogar, Röcke, Kleider und Ärmel umzunähen, denn nie bekomme ich das so glatt gebügelt, dass es noch so schön fällt wie ohne Saum!
Was mir auch gefällt ist, dass er gleich den Orignalstoff an der Schneiderpuppe näht und vorher kein Modell aus Nessel fertigt, er sagt, dass er das Fatale daran mag, schneidet man eine Ecke zuviel ab, kann man es nicht mehr ändern.
Es ist wie bei meinen Zeichnungen – ich arbeite auch sofort mit der Tusche, OHNE mit Bleistift vorzuzeichnen. Ist eine Linie zuviel im Bild, kann ich das nicht mehr ändern! Das hat mir Karaleev sofort symphatisch gemacht!
Als Überblik gefiel mir dieses Video gut: Vladimir Karaleev Show Mercedes-Benz Fashion Week Berlin A/W 2011 währen das Skulpturale hier gut zu sehen ist. Wie lebendige Göttinnen und Götter stehen die Modelle vor den Wänden.

Irgendwo in den tiefen des Netzes habe ich auch gelesen, das Karaleev sich selber Aufgaben stellt wie z.B. ein Kleid aus einer Stoffbahn oder innerhalb von 20 Minuten schneidern.
Ich setzte mir auch gerne Aufgaben,wie z.B. möglichst viele Gesichter innerhalb von Sekunden aus dem ersten Video zu erfassen. Die Mannequins erschienen mir wie die Damen aus den Bildern Toulouse Lautrecs; wahrscheinlich wegen der locker aufgetürmten Haare.

Ich stelle mir die Aufgabe, die Farbe des Menschen, dessen Sinnbild ich zeichne, zu erfassen. Bei Karaleev habe ich mich für Blau entschieden, blau wie das letzte Kleid aus seiner gezeigten Kollektion. Ich habe mich Entschieden, den Hintergrund auch Blau zu färben, denn er tritt in den Hintergrund, seine Kollektion und seine Modells sind im Vordergrund. Durch die Wahl derselben Farbe für den Hintergrund wie für das Gesicht selber habe ich dem Bild den Kontrast genommen.
Ich kenne den Mensch Karaleev nicht – so kann ich nur ein Sinnbild von ihm zeichnen, in dem ich mir vorstelle, wie er so ist, der Herr Karaleev.
Oh ja, liebe Susanne, das kenne ich! Nämlich dieses sich selber beim Zeichnen Aufgaben stellen und somit Gedanken auf den Punkt zu bringen. Eine meiner persönlich gestellten Aufgaben ist z.B. bei einem Musikerportrait den ersten Moment, wenn dieser Mensch auf die Bühne tritt und anfängt zu spielen, sozusagen in mich aufzusaugen und abzuspeichern. Oder während der Musik mindestens drei “Eine-Minuten-Skizzen” anzufertigen. Es ist toll zu lesen, dass du auch so eine “Aufgaben-Stellerin” bist……smile* ( und Vladimir Kareelev auch….)
LG von Rosie
Ich fände es sehr interessant, Rosi, wenn du uns deine Skizzen zu den fertigen Portraits zeigen würdest. Sammelst du sie für dich? Sicher! Lg von Susanne
Offene Saume die seidigen Stoffe in dramatischen Faltenwurfen Asymmetrie und Aussparungen das sind die Markenzeichen des aus Sofia stammenden Designers Vladimir Karaleev mit denen er sich unlangst einen Namen uber die Grenzen Berlins hinweg gemacht hat. Als erfrischend unkonventionell und unaufgeregt gilt Karaleev von Beginn an und auch mit seinen Entwurfen fur Fruhjahr Sommer 2012 … ..Jul 08 2011 Categories Schlagworte ….