Einflüsterung – Zeichnung von Susanne Haun

Selbstportraits haben für mich immer eine klärende Wirkung.

Manchmal male ich sie “aus einem Blick” heraus, d.h. ich habe viel erlebt und sehe es zufällig im Spiegel in meinen Augen und will diesen Augenblick festhalten, möchte mich an diesen Augenblick erinnern. So sind im laufe der Jahre eine vielzahl Selbstportraits entstanden. Siehe hier.

Heute bin ich zufällig beim Stöbern durch die Online-Monopol auf folgenden Artikel über den Künstler Danh Vo gestossen.

Danh Vo verarbeitet in der Kunsthalle Basel sseine Biografie zu unsentimentaler Konzeptkunst

Ich war nach dem “Konsum” beider Links zuerst erstaunt, dann nachdenklich, überrascht und erfreut.

“Alles wird heute im Kunstbetrieb so schnell verstanden” sagte Danh Vo, warum es aber wirklich gehe, sei “genau hinzusehen”.

Egal, was ich für Kunst betrachte, genauer zu sehen scheint für mich die Grundvoraussetzung des Verstehens. Wenn ich etwas durch intensive Betrachtung nicht verstehe, dann bin ich gezwungen, immer wieder zu schauen, denn es kann ja sein, dass ich durch die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, später ein Stück mehr sehe!

Einflüsterung - Zeichnung von Susanne Haun - 50 x 65 cm - Tusche auf Bütten
Einflüsterung - Zeichnung von Susanne Haun - 50 x 65 cm - Tusche auf Bütten

10 comments

  1. Hallo Susanne!
    Mein Freund Peter Bogatka sagte einmal, dass er dann ein Selbstportrait male, wenn er kein konkretes Thema “vor der Brust habe” und nicht weiß, was er malen soll – Selbstportraits als Lückenfüller. Und da brauche er nicht lange zu überlegen – er kenne sich schließlich und könne sogleich loslegen: Spielerischer und nicht ganz ernst zu nehmender Gedanke!
    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Jürgen

  2. Andreas hat Recht, ich male Portraits NIE als Lückenfüller.

    Meistens drängen sie sich sogar zwischen meinen Projekten auf und kommen ganz aus meinem Inneren und markieren Wendepunkte und Einsichten.

    1. Interessantes Thema, das Selbstporträt. Habe es selbst um die Jahrhundertwende täglich betrieben. Ein Jahr lang jeden Tag eine Zeichnung von sich selbst. Von jedem Monat nahm ich eine Zeichnung und malte ein Ölbild davon.

      Susanne, hätte ich fast schon wieder vergessen. Schön, daß Du mich daran erinnert hast.

      Ich erkenne in Deiner Zeichnung viele Augenblicke unseres Gespräches am Neckar.

  3. Liebe Hauni,

    Klasse Zeichnung ! minimalistisch und ausdrucksstark zugleich ! Fast als Meilenstein Deiner Zeichnungen zu bezeichnen !

    Es gibt eben Freunde da braucht man keine Feinde mehr 🙂

    l.g. MaMa

    1. Guten Morgen MaMa, ja, da hast du recht!
      Danke für deine Worte zu meiner Zeichnung,
      auf das minimalistische kam es mir neben der Aussage auch an …. auch in den Portraits zu reduzieren!
      liebe Grüße Susanne

  4. Hallo Susanne, mir gefallen dein Porträt und deine Selbstportraitreihe sehr gut!!! Hier auf diesem ist es vor allem der Ausdruck, der so faszinierend vielsagend ist und es mir angetan hat !
    Ich frage mich überhaupt, wie du so einen lebendigen Blog mit so vielen Abbildungen und Text tagtäglich fertigbringst!!!? Gratuliere dir dazu!

    1. Hallo pawlo,
      danke für die Gratulationen!
      Das sind die Dinge, die in meinem Kopf herumtanzen …….
      Manchmal, nein fast immer, bin ich traurig, dass der Tag nur 24 Stunden hat.
      Viele Grüße sendet dir Susanne

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