Der Composanto auf dem Campo dei Miracoli von Pisa – Susanne Haun

Auf dem Camposanto (Friedhof) von Pisa verirren sich nur sehr wenige Touristen, so dass uns dort eine wohltuende Ruhe umschließt.

im Inneren des Camposanto auf dem Campo dei Miracoli (c) Foto von Susanne Haun
im Inneren des Camposanto auf dem Campo dei Miracoli (c) Foto von Susanne Haun

Die monumentalen Freskenzyklen, die einstmals die Wandelgänge geschmückt haben, sind leider der Bombardierung der Amerikaner zum Ende des 2. Weltkrieges zum Opfer gefallen. Nur der von Buffalmacco gemalte „Triumph des Todes“ überstand das Bombardement so, dass er zu großen Teilen restauriert werden konnte. Buffalmaccos Fresken entstanden unter dem Eindruck der Pest von 1348.

Detail aus Buffalmaccos gemalter -Triumph des Todes- (c) Foto von Susanne Haun
Detail aus Buffalmaccos gemalter -Triumph des Todes- (c) Foto von Susanne Haun

Ich finde die Darstellung sehr faszinierend, die Seelen werden wie Menschen dargestellt, die aus den Mündern der Toten kommen. Auf der einen Seite werden die Seelen von Engeln abgeholt und kommen sie in den Himmel und auf der anderen Seite ist der Teufel in Form eines Wesens mit Busen und Hörnern dargestellt, der die Seelen in die Hölle holt.

Die alten Grabplatten und Sarkophage sind reich mit Engeln und Totenköpfen verziert. Manche davon habe ich so oft in Büchern gesehen, dass sie mich wie alte Bekannte begrüßen. Den Mathematiker Fibonacchi kennen viele von Dan Browns Roman Sakrileg.

Camposanto - Pisa (c) Zeichnung von Susanne Haun
Camposanto – Pisa (c) Zeichnung von Susanne Haun

Die Stadtmauer spart hinter dem Composanto für die toten Juden ein kleines Viereck aus – den Cimitero Ebraico, auf dem die Juden ihre Toten bestatten konnten. Man wollte die Juden nicht in der Stadt begraben konnte sie aber auch nicht vom Friedhof ausschließen.

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