Ich habe den Eindruck, ich quäle mich mit meinem neuen Projekt.
Ich sehne mich danach, die Höllenkreise Dantes in meinem wohlbekannten Ausdruck darzustellen, so wie ich den Antonius Zyklus in Szene gesetzt habe, hier noch einmal der Projektblog (siehe hier) zu Antonius von Ute Schätzmüller und mir dazu. Meine kleinen Zeichnungen erscheinen mir kraftvoll.

Aber bedeutet es nicht, wenn die Zeichnerin bei der eigenen Handschrift bleibt, das Werk stagniert? Oder sollte ich mich glücklich schätzen, meine Handschrift gefunden zu haben und erkennbar zu sein? Und bin ich nicht auch in meinen neuen Bildern erkennbar?
Letzte Woche habe ich in einem Seminar im Kupferstichkabinett die Kaffeekleckszeichnungen von Michael Echter kennengelernt. Hier können sie im Überblick auf der Online Datenbank des Museums angeschaut werden.
Wie die ungemalten Bilder von Nolde basieren sie auf dem Prinzip in einem Klecks Linien und Motive zu entdecken.
Dieses mal habe ich zum Bearbeiten meiner farbigen Aquarellkleckse ein Schulfüller mit blauer Tinte benutzt. Die Tinte fliesst zu langsam, die Feder ist zu dünn, ich schaffe es nicht, in einer Minute das Blatt zu füllen und bin frustriert.

Ich gebe noch nicht auf – ich werde weiter experimentieren – meine Schränke sind voller Papier, Aquarellfarben und Tusche.
Es tut mir gut, alleine zu arbeiten. Ich brauche nach langer Zeit die Auseinandersetzung mit mir selber.
Bisherige Projektschritte:
#1 Entrada (siehe hier)
du stagnierst nicht.
Danke, Gerda, das tut gut zu lesen.
Ich schätze es ist immer wichtig seine “Handschrift”, ob in der Kunst oder im Standpunkt, der Lebenseinstellung, wo auch immer, klar erkennen zu lassen. Gleichzeitig tragen experimentelle und neue Phasen sicherlich dazu bei, neues zu erkennen und zu erfühlen, um sich auch weiterzuentwickeln. Natürlich verändern wir uns im Laufe unserer Zeit weiter und damit auch unsere “Handschrift”. Vielleicht ist sie mal runder, eckiger, unsauberer oder sehr klar. Es bleibt aber immer irgendwie die eigene Handschrift glaube ich.
Ja, Michael, da hast du auf jeden Fall recht 🙂 Es ist ein ständiges ausprobieren, bewährtes bewahren und neues aufnehmen.
Für mich ist es ein Zeichen deiner besonderen Gabe, dass du deine Handschrift gefunden hast. Ich finde, dass deine Bilder dadurch einmalig werden. Veränderung gibt es aus meiner Sicht trotzdem, vielleicht fallen sie dir selbst nicht so auf…
Danke, Elke, ja, das kann gut sein 🙂 man selber hat ja oft die berühmt/berüchtigten Scheuklappen vor den Augen.
Das Zweifeln und Hinterfragen der eigenen Arbeit/-weise gehört für mich zwangsläufig zum Arbeiten dazu. Nicht um unbedingt neue Wege zu finden, doch um sicher zu gehen, dass ich mich nicht im Wohlfühlen ausruhe und irgendwann die Lust an der eigenen Kreativität verliere.
Die eigene Handschrift zieht sich durch alle Arten von Arbeiten, die man schafft…
Danke für deinen Kommentar, Volker, ja genauso ist es! Nichts ist schlimmer als Langeweile! Da gilt es immer neue Möglichkeiten zu finden, zu behalten oder zu verwerfen!
Ich beschäftige mich gerade mit der Zeichnung in den Film gebracht ….
Liebe Susanne, noch zum obigen: Ich freue mich, dass du immer Impulse suchst und in dein Nachdenken und Arbeiten einbringst. Ich stimme dir zu, dass Routinen (du sprachst früher mal davon) einerseits das leben erleichtern, andererseits auch die Kreativität abtöten können, wenn das Spaß aufhört.
der Spaß … 😉
Ich komme gerade von der Fortsetzung des Filmseminars mit dem iPhone. Das hat mir auch wieder neue Impulse gegeben, ich werde berichten. LG Susanne