Das Netz quillt über voller Mädels mit Perlenohrringen – Zeichnung von Susanne Haun

 

Ausgerechnet das Mädchen mit dem Perlenohrring hat es ihr angetan. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es noch einer Interpretation dieses Themas bedarf. Sie bleibt stur dabei. Es soll das Mädchen mit dem Perlenohrring sein.

Johannes Vermeer (1632 – 1675) malte das Mädchen mit dem Perlenohrring ca. 1665 in Öl auf Leinwand in der Größe 44,5 x 39 cm. Das Bild befindet sich heute im Mauritshuis in Den Haag, das lt. eigener Aussage, das “einzigartige niederländische Gemälde des sogenannten Goldenen Zeitalters beherbergt.

 

Mein Mädchen mit dem Perlenohring, Tusche und Acryl auf Aquarellkarton, 44,5 x 39 cm, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019Mein Mädchen mit dem Perlenohring, Tusche und Acryl auf Aquarellkarton, 44,5 x 39 cm, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019

 

Schaut man in die Bilder-Google-Suche, so quillt das Netz über von Interpretationen dieses scheinbar immer noch interessanten Frauenportraits.

Was aber macht den Reiz und Charme dieses Gemäldes von Vermeer aus?

Die Haltung? Die Jungend? Der Blick? Das Tuch um den Kopf? Der Ohrring? Die Farben Blau und Ocker? Der aus dem dunklen kommende Blick?

Interessant!

Eine gute, sogar gesprochene, Bildbeschreibung erhaltet ihr auf der Seite von “the artinspector / alexandra tuschka” (siehe hier).

Ich habe das Gemälde zeichnerisch interpretiert und empfinde es als “langweilig”. Sicher, man sieht, ich habe es gezeichnet. Meine Handschrift ist erkennbar und doch bin nicht ich darin.

So habe ich begonnen, mich selber in meinem Tageskalender in dieser Haltung zu zeichnen. Ich bin noch am Nachdenken, wie ich dieses Portraitthema Vermeers aufgreifen und etwas individuelles daraus schaffen kann.

Ach! Ich werde es wie Picasso angehen und mich mal eine Weile mit diesem Thema beschäftigen. Picasso hat 58 Versionen von  Las Meninas von Velázquez interpretiert.

Dann ging es weiter in meinem Kopf und das Thema verselbständigte sich und begann, mir Freude zu bereiten. Diesen Beitrag habe ich schon im August geschrieben und ihn heute vervollständigt.

 

 

 

10 comments

  1. Es gibt einen Roman gleichen Titels im Genre Historischer Kriminalroman, von Tracy Chevalier geschrieben – vielleicht könnte ein bisschen Finsternis der Langeweile einen anderen Blick darauf addieren?

  2. Dasfinde ich ein spannendes Projekt: dich selbst als Mädchen mit dem Ohrring zu interpretieren. Und auch die Idee, einmal dabei zu bleiben und das Bild eines großen Meisters wieder und wieder zu interpretieren. Ich überlege….

  3. Zeichnung erstmal auf dem weißen Blatt, dann mit schwarzem Hintergund und schließlich aufgeblaut. Die drei Versionen des Portraits haben was und mögen Dich bei der Diss. bestärken!
    Herzliche Grüße, Bernd

  4. Eine tolle Idee, ich bin ja mal auf weitere Ergebnisse sehr gespannt, liebe Susanne.
    Für mich ist es der Blick über die Schulter und wie das Mädchen mich anschaut, warum ich das Gemälde sehr mag!
    Herzliche Grüße
    Ulli

  5. Liebe Susanne!
    Das ist mal wieder ein Hinweis: wir sind Teil einer Kette, eines Bandes und was in unseren Ateliers entsteht, ist eingebettet in eine kreative Tradition und entsteht nicht aus dem Nichts heraus.
    Tolles Projekt hast Du Dir da vorgenommen.
    Liebe Grüße
    Juergen

  6. Keck gefragt: Hast du eigentlich Perlenohringe? Und nun ernsthaft: Ich finde diese Projektidee super. Ich bin gespannt, was da noch folgt von Dir. Viele Grüße Birgit
    PS: Zufälligerweise habe ich gerade einen kleinen Roman über ein anderes Bild von Vermeer gelesen, wenn ich durch bin, stecke ich es dir in die Post.

  7. Pingback: Susanne Haun

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