Es ist schon zwei Jahre her, dass ich mich das erste mal mit der irischen Literatur beschäftigte.
Ich habe mir das alles viel einfacher vorgestellt.

Ich bekam vom Verleger Daniel Bücher das Buch „Der Rinderraub“ – Altirisches Epos nach der Übertragung von Thomas Kinsella. Was soll ich euch sagen – ich las gar nicht im Impressum wer da was wann übersetzt hat.
Das Buch beinhaltet mindestens 1.001 Namen, und die Namen werden umständlich mit den Taten der Namensträger geschmückt. Ich wußte nie wer wer ist und was er wie tat…. So pickte ich mir immer kleine Geschichten heraus.
Gestern nun erfolgte die Erleuchtung. Ich bekam von Daniel Büchner eine andere Übersetzung der Sage von Ernst Windisch, einem Deutschen Sprachwissenschaftler des 19. Jahrhunderts.

Nun wurde alles klar! Thomas Kinsella ist Dichter! Er brachte seine Dichtung in die Übersetzung ein!
Thomas Kinsella schreibt:„Er drückte ein Auge schmäler als ein Nadelöhr, das andere machteer weiter auf als die Mündung eines Bechers. Er entblößte seinen Kiefer bis zum Ohr, er stülpte seine Lippen bis zu den Backenzähnen zurück, so dass sein Schlund zu sehen war.“
Ernst Windisch übersetzt:„Da stürzte er sich seinerseits unter sie.“
Und ich zeichnete folgendes Bild dazu:

Ich bin erstaunt, was eine Übersetzung ausmacht. Aber man hört das ja auch oft bei der Synchronisation von Filmen.
Heute habe ich mich diesem Part der Sage gewidmet:
Culann, der Schmied lud zum Fest ein, bat aber um eine kleine Anzahl an Gästen:
„(…),denn nicht Gebiet oder Land besässe er, sondern nur seine Hämmer und seine Ambosse und seine Fäuste und seine Zangen.“

Hallo Susanne!
Dein Bild „Kampfeswut“ erinnert mich an Bilder von Grimassierungen. Grimassen fand ich in der Darstellung und Aufzeichnung schon immer faszinierend, weil sie Entgleisungen aus der Normalität sind.
Weitere Frage: Woher kommt Dein Interesse für diesen literarischen Stoff?
Gruß Jürgen
Hallo Jürgen,
ich bin durch Daniel Büchner auf die irischen Sagen gekommen, er gab mir das Buch und meinte das müsse mir gefallen. Er wußte von meinem Interesse für griechische Sagen und Märchen aus aller Welt.
Dadurch, dass ich sehr viel lese, inspiriert mich die Literatur immer wieder zu Zeichnungen.
Gruß Susanne