Die Ziege braucht einen Körper – ganz klar!

Die Zeichnung entsteht auf Leinwand. Die Leinwände habe ich 2005 das erste Mal benutzt. Am Anfang jeden Jahres gehe ich in mein Lager und entscheide, was aus der vergangenen Zeit noch meinen heutigen Ansprüchen entspricht. Alles, was nicht mehr meinen Ansprüchen entspricht werfe ich, wenn es auf Papier ist, weg – natürlich nicht, ohne es vorher zu schreddern. Die Leinwände, die nicht mehr den Ansprüchen entsprechen, grundiere ich neu und habe so wieder ein neues Medium für ein neues Bild. Manchmal lasse ich beim grundieren das alte Bild hervorschauen. So entstehen Schichten – ich nenne sie Erinnerungsschichten. Bei der Ziege leuchten einige Erinnerungen durch.

Nach dem Zeichnen muß ich die Leinwand auch noch mit Stoff einfassen, da ich nicht vorhabe, sie auf Keilrahmen zu ziehen. Sie soll bewegt im Raum hängen, dazu müssen aber die Ränder sauber sein. Die Präsentation ist genauso wichtig und Ausdrucksmittel wie die Zeichnung selber.

Als nächstes entscheide ich, was bestehen bleibt und was ich wieder verschwinden lasse. Fertig ist die Leinwand noch nicht — nein – noch lange nicht.
Meine Begeisterung für die Leinwand wächst mit jedem Beitrag!
Da freue ich mich sehr, Birgit.
Im Moment überlege ich, ob ich mich von der Blume aus dem Ziegenkopf trenne. Es kommt dann eine neue Schicht weiß auf die Blume, so dass sie noch sichtbar aber nicht mehr so dominat ist. Die Leinwand wird nach jedem Arbeitsgang an die Wand gehängt und ich denke über den nächsten Arbeitsschritt nach.
Einen schönen Sonntag von Susanne
Erinnerungsschichten ist gut, gefällt mir. LG
Danke, Jürgen, das fand ich auch.