Es ist wichtig, ein Ziel zu haben – Susanne Haun

Im Mai 2015 war das Thema der Zeitschrift brand eins „Schwerpunkt Ziele“ – wo willst du hin?*

Ich finde, es ist auch für mich wieder einmal an der Zeit, zu überlegen, wo ich hin will.

 

Entstehung der Leinwand Naturbeobachtung (c) Zeichnung von Susanne Haun
Entstehung der Leinwand Naturbeobachtung (c) Zeichnung von Susanne Haun

 

Wurde ich vor 20 Jahren gefragt, wo ich mit meiner Kunst hin will, so sagte ich immer: „In die Nationalgalerie!“. Das ist selbstverständlich auch jetzt meine erste Antwort.

Es ist jedoch sinnvoll für die Seele, sich selber kleinere Ziele zu stellen, die zum großen Ziel führen. Diese gilt es dann, auf der großen todo Liste abzustreichen.

1. Letztes Jahr beschloss ich, mich im Jahr gezielt nur an einer Einzelausstellung und einer Gruppenausstellung zu beteiligen. Bei allen zusätzlichen Angeboten entscheide ich dann nach Lust, Laune und Lokalität, ob ich teilnehmen oder ob ich nicht teilnehmen möchte.

2. Vier mal im Jahr möchte ich zu meinem Salon einladen.

3. Zur Zeit schreibe ich im Jahr jeweils ein Buch im Edition-Michael-Fischer Verlag. Ich weiß noch nicht, ob ich an dieser „Schlagzahl“ festhalte. Dieses Ziel wird wahrscheinlich für 2016 gestrichen.

4. Bis spätestens Frühjahr 2016 werde ich mit meinem B.A. Kunstgeschichte fertig sein; der Master und die Promotion vermerke ich noch unter Ziele.

5. Ein weiteres meiner Ziele ist, Latein zu lernen

6. Mein letztes Ziel ist, dass ich mir die Zeit nehme, mehr durch Galerien zu streifen und zu kommunizieren. Dieses Ziel ist für mich mit der meisten Arbeit und Anstrengung verbunden. Diese Art von Kontakte knüpfen widerstrebt mir. Ist es nicht sinnlos, mit einem Sektglas in der Hand zu plappern und zu erzählen, wie toll man ist und wen man alles kennt! Ich kann das nicht leiden! Schade um die schöne Zeit.

Bis auf das Ziel Nr. 6 sind meine Ziele alle erreichbar. Ich freue mich darauf, sie anzugehen. Leider kann ich mir unmöglich vornehmen, mehr Ziele zu erreichen, da der Tag nur 24 Stunden hat. Für jedes neue Ziel, muß ich ein altes Ziel streichen.

Entstehung der Leinwand Naturbeobachtung (c) Zeichnung von Susanne Haun
Entstehung der Leinwand Naturbeobachtung (c) Zeichnung von Susanne Haun

 

Während ich über meine Ziele nachdachte, arbeitete ich an meiner letzte Leinwand für die Ausstellung in Roddahn.

P.S.
Ich bin froh, dass ich mit meinem Online-Account bei den Stadtbüchereien Zeitschriften im pdf Format ausleihen kann und so die Möglichkeit habe und diese zum Nulltarif zuhause auf der Couch lesen kann.

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*Den Anstoß zum Nachdenken über Ziele erhielt ich von Wolf Lotter, Die Zielvereinbarung in brand eins, 05/2015, S. 40 – 48

 

9 comments

    1. Herzlichen Dank, Martina, ich denke, einige der Ziele erreiche ich sicher. Diese Ziele sind mit Organisation und Arbeit verbunden. Andere Ziele wiederum erfordern Glück! Ich achte sehr darauf, Ziele, die mit Organisation und Arbeit zu erreichen sind unter den Zielen zu haben, denn jeder Mensch auch ich brauche Erfolgserlebnisse. 🙂 Und es macht mir viel Spaß, mit einem dicken Stift Punkte aus der todo – Liste zu streichen 🙂
      Ich wünsche dir ebenso viel Glück und ein schönes Wochenende, liebe Grüße von Susanne

  1. Liebe Susanne, auch ich bin beeindruckt von deiner Zielstrebigkeit und. wünsche dir, dass möglichst vieles gelingen möge und sich auch als der Mühen wert erweist.
    Du kennst sicherlich den Spruch: Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen. Das ist eher mein Motto. Ich habe schon auch Ziele und Pläne – aber vieles entwickelt sich dann doch überraschend. Das brandeins Heft werde ich mir aber auf jeden Fall ansehen … Herzliche Grüße!

    1. Liebe Jutta, ich kannte den Spruch nicht und finde ihn ausgesprochen amüsant. 🙂
      Ich wünschte mir manchmal, dass sich mehr überraschend entwickelt.
      Nun bin ich am Sockel für meine Objekte streichen und morgen unterrichte ich die Zeichnung bei boesner. Aber um 20:00 Uhr mache ich heute Feierabend und schaue mir „Alice“ auf DVD an. Zwar ein schweres Freizeitprogramm aber ich freue mich auf den Film.
      Liebe Grüße und ein schönes WE von Susanne

    1. Danke, Ben. Während ich beim Schaffen bin, denke ich nicht über meine Produktivität nach, wenn es dann vollendet ist, dann wundere ich mich manchmal selber, was ich bewegt habe. Viele Grüße und ein schönes WE von Susanne

    1. Ja und nein, Martin.
      Für den Master reicht der 7 1/2 jährige Schuluntericht in Englisch und der 5 1/2 jährige Unterricht in Französisch.
      Für die Promotion muß ich das kleine Latinum besitzen.
      Aber das ist nur ein Teil meiner Antriebskraft, Latein zu lernen.
      Ich mag das Mittelalter und die Frühe Neuzeit.
      Es ärgert mich, dass ich von den Übersetzungen von Latein ins Deutsche abhängig bin. Nie weiß ich, wie aktuell eine Übersetzung ist, wieviel Zeitgeist des Übersetzers eingeflossen ist.
      Den Bachelor schreibe ich deswegen über eine Porportionsstudie von Dürer. Deshalb habe ich mir auch Dürer ausgesucht, er schrieb seine Texte im mittelalterlichen Deutsch. Da kann ich im grimmschen Lexikon nachschlagen, wenn ich etwas gar nicht verstehe. Dazu lese ich auch gerade das Buch von Berthold Hinz, der Albrecht Dürers Vier Bücher von menschlicher Proportion (1528) ins neuzeitliche Deutsch übertragen hat. Ich habe mich auch mit Dürers Originalversion beschäftigt. So muß ich die Übersetzung Hinz nicht einfach hinnehmen sondern kann mir selber meine Gedanken machen.
      Dir auch ein schönes WE von Susanne

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