Die nächsten Arbeiten der Serie zu Dantes göttlicher Komödie habe ich auf Burgund Aquarellkarton in der Größe 24 x 32 cm gefertigt. Der Aquarellkarton ist leider zu groß, um die fertigen Arbeiten scannen zu können. So muss wieder der Fotoapparat mit meinem 50mm Festbrennweite Objektiv herhalten.

Im nächsten Salon (siehe hier) kündige ich den Zyklus als expressive Zeichnungen, in dem ich Zeit, Historie und das Narrative verknüpfen möchte, an. Das Historische und Narrative ist klar fehlen noch Erläuterungen zur Zeit!

Der Duden beschreibt expressiv als ausdrucksvoll, ausdrucksstark, ausdrucksbetont, mit Ausdruck. Arbeite ich mit der Feder und Tusche, dann arbeite ich sehr kontrolliert und bedacht. Ich kann nur so schnell arbeiten, wie ich die Feder mit Tusche über das Papier führen kann. Das verleitet mich dazu, über die einzelnen Schritte nachzudenken, zu pausieren und die Gedanken gleiten zu lassen.
Lege ich eine Zeit fest, in der die Zeichnung entstehen sollte, dann werde ich gezwungen, schneller und aus dem Bauch heraus zu agieren. Dazu benötige ich viel Wissen und Sicherheit. Im ersten Schritt trage ich die Aquarellfarben auf. Um schneller zu sein, geschieht das gleich aus der Tube heraus – ungewöhnlich für Aquarellfarben.

Bisherige Projektschritte:
#1 Entrada (siehe hier)
#2 Als ich mich zur Tiefe wandt, zu fliehen (siehe hier)
#3 Ich war im Kreis der Wartenden (siehe hier)
mir scheint, da entsteht grad was Großartiges, Susanne! Diese letzten Arbeiten finde ich sehr spannend, originell und voll grandiosem Tempo. Die Motorrad-Gang, die da so ganz nebenbei auftaucht, dröhnt mit ihren Motoren und erhöht das Tempo, macht es modern. Zu Dantes Zeiten hätte man so was grad mal mit wild gewordenen Pferden zeigen können. Sehr schön auch der Unterschied zwischen den Stürzenden und dem Engel aus der Ruhesphäre. Die farbliche Beschränkung und dies fantastische Rot-Orange tragen das Narrativ mit starker Dramatik. Sehr schön!
Danke, Gerda, ja das Tempo ist rasant, ich habe gestern den ganzen Vormittag am Zyklus zu Dantes göttlicher Kömödie gearbeitet und dabei auch gefilmt. Das Filmen verändert die Arbeit – ich werde nicht schneller sondern hektischer, gestreßter, das muss ich ändern. Denn wie ein weisses Blatt Papier zerrissn werden kann, kann auch ein Film unproblematisch gelöscht werden. Ich habe den Eindruck, ich zeichne und male mich frei 🙂
Ich sehe, dass du auch expressiver geworden bist, allein die Fraben aus der Tube direkt aufs Blatt zu drücken … ich machte es letzten Herbst das erste Mal, als meine goldene Sonne entstanden ist, auf grünem Grund und kam mir fast ein bißchen ketzerisch vor-
mir gefällt die grandiose Dynamik auf den Bildern und wie du deine Arbeiten selbst beschreibst
herzliche Abendgrüße
Ulli
Vielleicht bin ich auch zur Farbigkeit zurückgekehrt. Vor 2008 habe ich auf großen Leinwänden ähnlich gearbeitet. Es kostet extrem viel Kraft, so zu schaffen, ich habe das Acryl aus Flaschen auf die Leinwand verteilt. Schön, dass du auch expressiver wirst, hat es für dich auch eine Art von Befreiung?
Liebe Grüße von Susanne
ja absolut, nur male ich ja wirklich selten, auch wenn ich, wenn ichs dann mal wieder mache, immer wieder denke, dass ich es öfters tun sollte-
liebe Grüße an dich
Ulli