2021 08 28 - Doppelporträt Volker und Christiane, 30 x 40 cm, Tusche auf Aquarellkarton, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021.

Doppelporträt von Volker und Christiane – Zeichnungen von Susanne Haun

Vor einiger Zeit beauftragte mich Christiane ein Doppelporträt von ihr und ihrem verstorbenen Mann zu zeichnen.

Es ist nicht einfach, ein Porträt von einem verstorbenen Menschen zu zeichnen. Ich kannte Christianes Mann Volker und habe auch eine bestimmte Vorstellung von ihm im Kopf. Ohne Foto hätte ich jedoch seine Proportionen nicht zeichnen können.

2021 08 29 - Doppelporträt Volker und Christiane, 30 x 40 cm, Tusche auf Aquarellkarton, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021.JPG
2021 08 29 – Doppelporträt Volker und Christiane, 30 x 40 cm, Tusche auf Aquarellkarton, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021.JPG

Seid der Moderne, speziell mit Picasso, ist Ähnlichkeit nicht mehr das Wichtigste an einem Porträt-Kunstwerk. Picasso malte 1905/6 die berühmte Schriftstellerin und Sammlerin Gertrude Stein. Stein übertrieb wahrscheinlich als sie angab, dass es 90 Sitzungen waren. Picasso malte das Porträt alleine ohne Modell fertig. Das Gesicht wirkt maskenhaft. Auf der Seite des N.Y Met findet ihr ein Foto des Portrait – Gemäldes von Picassos. Übrigens begann auch Paula Modersohn-Becker unabhängig von Picasso ihre Porträts Maskenhaft zu malen. Besonders in P.M-B. Gemälde „Selbstportrait mit Kamelienzweig“ ist das maskenhafte deutlich dargestellt. Im Pariser Louvre werden ägyptische Mumienbilder des 2. Jahrhunderts nach Christus gezeigt, die die damalige Maler:innen rund um Paris sehr beeindruckten.

2021 08 28 - Doppelporträt Volker und Christiane, 30 x 40 cm, Tusche auf Aquarellkarton, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021.
2021 08 28 – Doppelporträt Volker und Christiane, 30 x 40 cm, Tusche auf Aquarellkarton, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021.

Zurück zu Christiane und Volker. Hier war die Ähnlichkeit sehr wichtig. Wie bei jedem Porträt Auftrag habe ich die beiden öfter festgehalten, so dass sich Christiane schlussendlich eines der Portraits auswählen konnte. Die restlichen Portrait-Zeichnungen stehen mir weiter zur Verfügung zum Ausstellen und Verkaufen.

Zähne in einem Porträt zeigen finde ich immer problematisch. Was auf einem Foto „normal“ aussieht, wirkt auf einer Feder-Zeichnung oft Maskenhaft.

3 comments

    1. Nein, Martin, es ist nicht üblich, aber kommt gemessen daran schon häufig vor. Ich hatte letztes Jahr zwei Aufträge dieser Art. Ich glaube, das zweite Portrait habe ich noch gar nicht gebloggt.
      Anfang des 20. Jahrhunderts, mit der sich etablierenden Fotografie, war es durchaus üblich, Fotos von seinen verstorbenen Kindern zu machen. Die haben etwas skurieles, in der c/o wurden diese Kinderbilder gezeigt. Mir lief ein schauer den Rücken hinunter.
      Ein Foto ist jedoch auch noch realer als eine Zeichnung, finde ich jedenfalls.
      Einen schönen Sonntag euch von Susanne

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