Von der Autorin Thea Dorn inspiriert
Es ist schon 7 Jahre her, da hörte ich in einem persönlichen Hörmarathon habe ich das neue Buch Die Unglückseligen von Thea Dorn gehört.

1137 Minuten lang habe ich gebannt gehört, was die Schauspielerin Bibiana Beglau sehr gekonnt gelesen hat. Thea Dorn hat ihren Künstlernamen nach den Philosophen Theodor W. Adorno gewählt. Auf youtube (siehe hier) findet die/der Interessierte ein Interview mit Thea Dorn, was es sich lohnt, zu schauen.
Der Roman handelt von der Suche und den Gefahren der Unsterblichkeit, diese Auseinandersetzung erfolgt in drei Perspektiven: Johanna Mawet ist Molekularbiologin, ihr Erzählstrang und auch ihre Sprache symbolisiert unsere heutige Zeit. Johanna trifft zufällig auf den Physiker Johann Wilhelm Ritter, geboren 1776. Er hat anscheinend das Geheimnis der Unsterblichkeit entdeckt. Aber er hat sich in seiner Sprache nicht weiterentwickelt – er spricht das Deutsch der Romantik. Auch vom Fortschritt hat er während seines langen Lebens nichts mitbekommen. Er spricht von Johannas Heiligtum als “Kästchen mit einem angebissenen Apfel”, was mich wirklich amüsiert hat. Lebt er tatsächlich real in der Romanwelt? Oder ist er doch nur eine Stimme in Johannas Kopf, die langsam auf den Wahnsinn zusteuert? Der dritte im Bunde ist selbstverständlich der Teufel, der bei dieser Thematik nicht fehlen dar.
Thea Dorn empfielt, das Buch laut zu lesen! Ich war begeistert, wie Bibiana Beglau die drei Stimmen im Buch modeliert hat, es ist immer klar, wessen Gedanken sie gerade spricht. Die Sprache von Ritter ist poetisch, Ritter lebte übrigens tatsächlich, Thea Dorn hat ihn für ihre Geschichte adoptiert.

Inspiriert hat mich das Buch zur heutigen Leinwand. Als Grundlage für die Unglücksseligen habe ich die Leinwand “Ein Dämon werde ich, sobald ich erwache” (siehe hier) verwendet. Ich fand diesen Untergrund sehr passend und habe die Leinwand lasierend mit weißem Acryl überzogen, so dass das Motiv noch gut sichtbar ist. Auf den Dämon habe ich jung und alt gezeichnet, symbolisiert durch zwei Babyköpfe die durch DNA-Stränge verbunden in die Gesichter alter Menschen münden. Der Dämon oder Teufel bleibt im fast Verborgenen.

Ich mag die Beschreibung zum Werk auf der Präsenz der Pariser Galerie Singulart:
“Susanne Haun malte dieses Gemälde, nachdem sie das gleichnamige Buch von Thea Dorn als Hörbuch gesprochen von der Schauspielerin Bibiana Beglau genoss. Fasziniert von der Auseinandersetzung der Molekularbiologin der Gegenwart und dem Physiker aus der Zeit der Romantik entstanden Bilder zu dieser meisterhaften Erzählung in ihrem Kopf. Die Leinwand erzählt in zwei Schichten: die erste Schicht ist mit schwarzer Tusche auf weiß changierendem Acryl gezeichnet und berichtet bildnerisch von Dämonen der Schlaflosigkeit, während sich Haun in der zweiten Schicht in bergblauer Tusche mit Jugend, Alter und Gentechnologie auseinandersetzt. Die Aussagen beider geschichteten Szenerien sind sichtbar, so wie auch im Buch sich die Gedanken der Wissenschaftler überlappen. Das Bild hing 2017 in der jurierten Ausstellung „Kunst trifft Gesundheit“ und wurde mit weiteren Bildern der hier auf SINGULART gezeigten Serie Mythologien dieser Welt zum Kunstpreis der AOK von 2017 nominiert.”
kann bei der französischen Galerie Singulart zum Gemälde nachgelesen werden (klick)





















