Heute habe ich mich bei Cordula Kerlikowski zum Radieren eingeladen.
Ich wollte die Auflage der Kuh (siehe hier) drucken; es soll grüne, blaue, rote und gelbe Kühe geben. Nach drei grünen und einer blauen Kuh verließ mich die Radierdrucklust; die Unterlegblätter der Radierplatten hatten ein so schönes Farbmuster angenommen, dass ich beschloss, darauf zu zeichnen.
Bei Cordula lagen Muscheln herum. Die Form der verwachsenen Muschel war nicht einfach zu erfassen und ich machte sie mir erst einmal in kleinen Skizzen klar und nahm dann noch ein paar Muscheln dazu.

Ich suche mir von der Muschel die wesentlichen Linien und schaue mir die Abstände zwischen den Linien an. Ich schlüssel mein Modell Muschel mathematisch auf. Ich denke nicht bewußt an die Umsetzung, nach den Jahren passiert das automatisch. Ich male nicht aus dem Kopf meine Vorstellung von der Muschel, ich schaue die Muschel bei jeder Linie an. Wichtig ist dabei die Schnelligkeit. Auch wenn die Muschel nicht weglaufen kann, so will ich auch beim Stilleben die Skizze so schnell zeichnen wie bei bewegten Modellen. Es ist einmal ein sehr gutes Training und zum andern lebt eine Skizze von der Schnelligkeit der erfaßten Linien.
Cordula hat sehr viel Material in Ihrem Atelier, alles andere Dinge wie ich sie in meinem Atelier angesammelt habe. So probiere ich Tusche Stifte und einen Aquarell Graphit Stift aus.
Wunderschön!
Danke, Tina……