Präsentation und Gegenüberstellungen im Museum – Bericht von Susanne Haun

Schon im August war ich im Hamburger Bahnhof, DEM Museum in Berlin für Gegenwartskunst und habe mir die Ausstellung Cy Twombly und die Schule von Fontainebleu angeschaut. Leider ist die Ausstellung schon beendet.

Am Ziel angelangt, Cy Twombly (c) Foto von Susanne Haun
Am Ziel angelangt, Cy Twombly (c) Foto von Susanne Haun

Aber im Hamburger Bahnhof sind immer wieder neue interessante Ausstellungen und Events.
Besonders angesprochen hat mich die folgende Veranstaltungsserie:
Robert Rauschenberg und 9 Evenings, Theatre & Engineering, 13. Oktober 2012 – 30. Juni 2013

1996 wurde der Hamburger Bahnhof nach Umbau mit der Sammlung Erich Marx wieder eröffnet. Im Jahr 2004 wurde das Museum um weitere 6000 qm auf insgesamt 13.000 qm Ausstellungsfläche erweitert. Ich war damals kurz nach der Eröffnung dort und sah mir die Sammlung Flick an. Ich mag den Übergang und die „neue“ Präsentationsfläche.

Die Institution des Kunstmuseums ist noch sehr jung. Eines der ersten Museen, die einer begrenzten Öffentlichkeit zugänglich waren, ist das uns von der documenta bekannte Fridericianum in Kassel, dass 1779, also in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, fertig gestellt wurde.

Flora, Cy, Possin und ich Version 1 (c) Zeichnung von Susanne Haun
Flora, Cy, Possin und ich Version 1 (c) Zeichnung von Susanne Haun

Vorher wurden Sammlungen nur im privaten Bereich präsentiert. Im 15. Jahrhundert fanden zum Beispiel Veranstaltungen der Medici zur Präsentation ihrer Sammlung in der Tribuna, den heutigen Uffizien statt. Heute kann jeder, der genug Zeit zum Anstehen mitbringt, die Uffizien besichtigen.

Erst im 19. Jahrhundert gibt es die ersten öffentlichen Museen, die Kunst wird zum Bildungsinstrument und erst ab diesem Zeitpunkt an der Uni gelehrt.

Nach diesem Exkurs zum Thema Museum zurück zur Cy Twombly Ausstellung.
Es wurden Arbeiten aus der Sammlung Marx von Twombly gezeigt, die in einem Dialog mit Arbeiten von Künstlern der Schule von Fontainebleu standen. Die Arbeiten könnten unterschiedlicher nicht sein und ich war völlig faszinert von den Gegensätzen und doch wieder Ähnlichkeiten.

Die geteilte Flora (c) Zeichnung von Susanne Haun
Die geteilte Flora (c) Zeichnung von Susanne Haun

Da ich wie immer erfahren wollte, was Twombly so faszinierte, habe ich mir Stiche nach Possins Reich der Flora angeschaut und meinen Füller über das Papier gleiten lassen und Ausschnitte immer wieder in kleine 15 x 15 cm Zeichnungen festgehalten.
Twombly arbeitete sein Bild Empire of Flora inspiriert von Poussins Reich der Flora.

Dieser Ausstellungsbesuch und die Kommunikation der beiden Maler über die Jahrhunderte und den Tod hinweg inspirierte mich so, dass ich mich Ihnen anschloss und das Reich der Flora selber auch interpretierte.

For my english reader:
Already in August, I was at the Hamburger Bahnhof, the Museum in Berlin for contemporary art and had a look at the exhibition Cy Twombly and the School of Fontainebleau. Unfortunately, the exhibition has ended. Because I wanted to learn as always, what Twombly so fascinated on Fontainbleau, I have looked after Possins kingdom of flora and my pen glide across the paper and cut Flora into small 15 x 15 cm recorded drawings.

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Quelle: http://www.hamburgerbahnhof.de/text.php

8 comments

  1. Liebe Susanne,

    jetzt werde ich aber ein „ernshafter“ Fan von Deinem Blog 🙂 Habe hier noch lang nicht alles durch, aber z.B. dieser Bericht von Dir hat mir sehr gefallen. Richtig gute Information. Danke.

    LG
    Gudrun

  2. Hallo Susanne. Es überrascht mich, dass du an den Werken von Cy Twombly hängen bleibst. Er ist einer meiner „Favoriten“ die ich bewundere. Ein ganzes Stockwerk seiner Bilder hängen im Museum BRANDHORST in München. Es ist dort eine wunderbare Präsentation!!!

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