Wann ist die Kunst zur Kunst, wie wir sie heute verstehen, geworden?
Vor der Renaissance wurde die Kunst als ein praktisches Wissen und als Umgang mit Material und Werkzeug verstanden. Deshalb ist es heute auch so schwierig, Bilder aus Werkstätten dem „Meister“ oder Werkstattbetreiber zu zu ordnen. Erst mit Vasaris, der als einer der erster Kunsthistoriker gilt, wurden Viten für Künstler aufgeschrieben.
Die Renaissance ist eine der wichtigsten Epochen der Kunstgeschichte und beinhaltet das 15. und 16. Jahrhundert. Mit der Loslösung (der Säkularisierung) von der Kirche wurde die Kunst vom Handwerk zum „höchsten Ausdruck des menschlichen Geistes bewundert“². Sie wurde zu etwas, „das sich nicht erklären und sich nie Erfolgreich auf den Begriff bringen lässt.“²
Im späten 18.Jahrhundert und Anfang des 19.Jahrhunderts hielt man die Kunst für fähig, Defizite der Gesellschaft, Wissenschaft und Arbeitswelt auszugleichen. Die Kunst galt als Nachfolgerin der Religion, als Heilbringerin und Erlöserin.
Hier an dieser Stelle, Mitte des 19. Jahrunderts, möchte ich eine Pause mit der Definitionen zur Kunst machen und mir die bisherigen Begriffe und Definitionen durch den Kopf gehen zu lassen und durchdenken.
Ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, dass die Kunst die Religion ablöste aber es erscheint mir nicht abwägig.
For my English-speaking readers:
When art becomesart as we understand it today?
Before Renaissance, art was seen as a practical knowledge and as dealing with material and tools.
That is why it is today so difficult to classify pictures from masters of the workshops Only with Vasari, who is considered one of the first art historian, CV’s of Artists were written.
The Renaissance is one of the most important periods of art history and includes the 15th and 16 Century. With the separation (secularization) of the church was the art now „admired highest expression of the human spirit“ to ². It became something that „can not be explained and never successfully bring to the concept.“ ²
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Pfisterer, Ulrich (HG), Metzlers Lexikon Kunstwissenschaft, Stuttgart 2003, 2011²
Kunst als Nachfolgerin der Religion. Das hat etwas. Kunst hat starke religiöse Anteile, greift ihre Symbole auf. (Schau an, der Hl. Antonius… 😀 ) Ich würde da eher sagen, Kunst ist zur Religion geworden. schon vor dem 20. Jahrhundert die Möglichkeit, individuell religiöse Gefühle zu empfinden, ohne sich an eine Institution zu binden. (Der Kulturbürger geht in die Matthäuspassion, nicht in einen Karfreitagsgottesdienst…)
Mit dem Humanismus änderte sich das gesamte Weltbild.
Danke für den Hinweis auf die Matthäuspassion. Daran hätte ich nicht gedacht aber es ist das beste Beispiel!
Deine Fragestellung regt auch mich zu nachdenken an. Vielen Dank für diesen Anstoß.
Einen schönen Sonntag wünscht Bine
Danke, Sabine, das freut mcih sehr, wenn andere sich von den Fragen, die ich mir stelle, genauso angesprochen fühlen!
I love that image, I saw it in the reader and knew that I had to tell you. I love the movement in the image and, as always, your use of colour.
That’s the expression for much more freedom!