“O Mädchen!
Auch in Trennung ist deine Liebe Seligkeit,
auch dieses Sehnen ist Wonne deinem Jüngling –
Denn Jeder Augenblick sagt mir,
daß Du Dich ebenso nach mir sehnst,
daß Dir diese etlichen Jahre ebenso lang werden als mir.”
Friedrich Hölderlin, 1770 – 1843, deutscher Dichter und Lyriker
Quelle: Höderlin, Friedrich, An Louise Nast, Tübingen, Januar 1789. In: Die schönsten Liebesbriefe deutscher Dichter, Zürich 2000, S.70 – 72.

Büchertelefonzelle
Jeden Mittwoch besuche ich meinen Vater in seinem Seniorendomicil und jeden Mittwoch stöbere ich in der Bücher Telefonzelle die einige Schritte vom Eingang des Domicils entfernt steht.
Anhand der Bücher, sehe ich eine Person entsprechenden Alters vor mir, die mit einer Einkaufstasche oder einen Rucksack ihre aussortieren Bücher in die Regale der Zelle verteilt. Neben den schönsten Liebesbriefen, ein Buch aus dem Doigenes Verlag in der Größe 12 x 6 cm, habe ich die “Hundert Gedichte, 1918 – 1950” von Brecht gefunden. Die Liebesbriefe ungelesen und den Brecht fast zerflettert.
Die Liebesbriefe
Die Liebesbriefe habe ich durchblättert und mal hier und mal da gelesen. Diese Art der Beschreibung von Liebe ist scheinbar verloren gegangen. Kurz lebte sie in neuer Zeit mit dem Mail Account auf. Ich erinnere mich an den Film mit Tom Hanks und Meg Ryan “e@mail für dich” von 1998.
… „ist Wonne Deinem Jüngling“ , sonst passt es nicht.
gut aufgepasst.
Ja! Und schon geändert.
Danke für den Hinweis, habe ich noch am selben Tag geändert.
Als 17jähriger hat sich Hölderlin in die 19jährige verliebt, dann offiziell verlobt, dann bald aber doch von sich aus die Verlobung aufgelöst. War wohl doch nix mit der ewigen tiefen Liebe …
die info als solche hätte vollkommen ausgereicht. anmerkung = überflüssig.
Mit Hölderlin habe ich ein Hühnchen zu rupfen, wie man so sagt. Mache ich mal einen Blogbeitrag draus ….
bin gespannt.
Ich bin gespannt!
always great art!
Thank you 🙂
meine letzte fundsache war marion gräfin dönhoff – reisen in die vergangene fremde,
und “email für dich” hat mir damals sehr gut gefallen.
Nicht nur Hölderlin auch “mail für dich” ist ja schon ein Klassiker 😉
Ich denke, dass die nahezu unbegrenzte Verfügbarkeit der/des Geliebten durch die modernen Medien den Liebesbriefen weitgehend den Garaus bereitet hat. Früher hat man auf den Briefträger gewartet, weil man einen Liebesbrief erwartete. Und dieser Brief – so er denn ankam – enthielt dann Worte, in denen der/die Geliebte angesichts der Trennung die Gefühle so gut wie möglich zum Ausdruck gebracht wurden…
Liebe Grüße, Joachim
Ja, da hast du Recht, Joachim, so richtig gibt es den Liebesbrief nicht mehr. Aber er übt auch heute noch eine große Anziehungskraft aus, denke ich.
Liebe Grüße von Susanne
😍🌿🎶🌿😍