Tagebucheintrag 17.08.2022, Es soll Blumen regnen, 20 x 15 cm, Tinte auf Silberburg Büttenpapier (c) Zeichnung von Susanne Haun, VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Heinrich Böll – gespaltene Gesellschaft – Zeichnungen von Susanne Haun

Gesellschaftliche Opposition, Fürsorgliche Belagerung, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Gesellschaftliche Opposition, Fürsorgliche Belagerung, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2022

„kleines“ Sittengemälde

1974 schrieb Böll den Roman Guppenbild mit Dame. Böll beschreibt das Leben der Leni Pfeiffer, einer Frau des Jahrgangs 1922. Ich habe meine Arbeit zum Buch wieder aufgenommen. Der Abstand hat mir gut getan, auch, wenn ich nicht zeichne, die Worte schwirren in meinem Kopf herum und formen sich zu Bildern.

Böll schreibt ein Sittengemälde von Zeit im und nach dem 2. Weltkrieg. Natürlich kann auch eine Zeichnung ein Sittengemälde sein. Ein Sittengemälde stellt mit Worten oder eben in einer Zeichnung / Gemälde die allgemeinen Gepflogenheiten, Normen und den moralischen Zustand der Gesellschaft dar.

Tagebucheintrag 18.08.2022, Worte wie Wasser, 20 x 15 cm, Tinte auf Silberburg Büttenpapier (c) Zeichnung von Susanne Haun, VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Tagebucheintrag 18.08.2022, Worte wie Wasser, 20 x 15 cm, Tinte auf Silberburg Büttenpapier (c) Zeichnung von Susanne Haun, VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Böll beschreibt sein Sittengemälde im Gruppenbild mit Dame .

Ich habe die Zeit nach dem 2. Weltkrieg im Kopf. Diese Menschen, auch meine Familie, die von der Seele verletzt mit grausamen Bildern im Kopf nach dem 2. Weltkrieg in ein Zuhause zurückkehrten, das zerstört war. Keiner half ihnen, es gab keine psychologische Betreuung, keine Hilfegruppen. Es wurde geschwiegen, teilweise bis heute.

Tagebucheintrag 19.8.22.2022, Das geteilte Gesicht, 20 x 15 cm, Tinte und Aquarell auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Tagebucheintrag 19.8.22.2022, Das geteilte Gesicht, 20 x 15 cm, Tinte und Aquarell auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Die Geschichte zu den Zeichnungen um Heinrich Böll

Vor kurzem sprach mich Dorothee Böttges-Papendorf an, ob ich Zeit und Lust habe, ihre neue Publikation zu Ehren Heinrichs Böll zu illustrieren. Vor 50 Jahren erhielt Heinrich Böll den Nobelpreis für Literatur, Anlaß für Dorothee eine kleine Publikation über Böll zu schreiben. Schon 2017 schrieb sie anläßlich des 100. Geburtstags des Autors gemeinsam mit Wille Herrmann die Erinnerung an den Schriftsteller Heinrich Böll: Ehrenbürger der Stadt Bornheim-Herausgegeben anlässlich des 100. Geburtstags 2017 (siehe hier – Klick). Dorothees Verbindung zu Böll liegt im Wohnort: sie lebt wie Böll am Ende seines Lebens in Bornheim. Sie spaziert oft an Orte, die Spuren von Böll enthalten. In ihrem Buch gibt es sogar Wanderungen auf Bölls Spuren.

Tagebucheintrag 17.08.2022, Es soll Blumen regnen, 20 x 15 cm, Tinte auf Silberburg Büttenpapier (c) Zeichnung von Susanne Haun, VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Tagebucheintrag 17.08.2022, Es soll Blumen regnen, 20 x 15 cm, Tinte auf Silberburg Büttenpapier (c) Zeichnung von Susanne Haun, VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Kommentar verfassen