
Gewählte Namen
“So wollen wir die erste und älteste von ihnen Pampinea, die zweite Fiammetta nennen; Filomena die dritte und die vierte Emilia; sodann nennen wir die fünfte Lauretta, die sechste Neifile und die letzte, nicht ohne Grund, Elissa..”
Boccacio, Giovanne, Das Dekameron, Band 1, Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, Berlin 1985, Seite 26.
Sieben Freundinnen
Boccacio bericht, dass sich in der Kirche Santa Maria Novella zufällig sieben Freundinnen trafen, die sich nach dem Gottesdienst zusammen setzen und sich Geschichten erzählten. Damit die Freundinnen sich nach der Seuche nicht wegegen ihrer Geschichten schämen müssten, änderte Boccacio ihre Namen.
Als ich den Satz mit der Aufzählung der Namen der Freundinnen las, sah ich vor meinem inneren Auge Balletttänzerinnen. und so stellte ich die sieben als Tänzerinnen dar. Ich sah für die Bewegungsstudien ein Ballett von Pia Bausch. Ich mag ihre ausdrucksstarken Tanzskulpturen und habe sie mit den Gedanken an die sieben Freundinnen eingefangen.







Weitere Zeichnungen von mir zum Dekameron könnt ihr unter folgendem Link auf meinem privaten Blog sehen (-> Klick). Die neusten Beiträge werden zuerst angezeigt, durch Scrollen gelangt ihr zu den ältesten Beiträgen.
Das Dekameron
Das Dekameron ist eine Sammlung von 100 Novellen das Mitte des 14. Jahrhunderts von Giovanni Boccaccio, geschrieben wurde.
In ein Landhaus in der Toskana flüchteten sieben Frauen und drei junge Männer vor der Pest, die 1348 in Florenz tobte. Die aus der Stadt zurückgezogenen Florentiner und Florentinerinnen unterhielten sich während ihrer Quarantäne damit, dass sie sich gegenseitig Geschichten erzählten. Eine oder einer wurde jeden Tag auswählt, den Themenkreis zu bestimmen, innerhalb derer sich die Geschichten bewegen sollten. Jeder der Anwesenden dachte sich eine Geschichte zum Thema aus. Nach zehn Tagen und zehn mal zehn Novelle wurde die Quarantäne beendet und die jungen Leute kehren nach Florenz zurück.
Zeichnungen zum Il Decamerone
Schon Mitte November entschloss ich mich, mit Zeichnungen zu diesen Klassiker der Geschichte zu beginnen. Mit den Verschärfungen der Quarantäne Regeln und dem harten Lockdown finde ich es passend, sich mit dieser Geschichte auseinander zu setzen.
Il Decamerone ist italienisch und stammt vom griechischen δέκα déka „zehn“ und ἡμέρα hēméra „Tag“ ab und deutet auf die Anzal der Geschichten hin, die dieses literarische Werk erzählt.
Liebe Susanne!
Das Dekameron ist in Coronazeiten sicherlich ein passendes Thema. Deine bisherigen Beiträge dazu finde ich sehr gelungen. Ich bin weiterhin gespannt darauf wie Du den Bogen zwischen der Vergangenheit und der heutigen Situation schlägst.
Dass aus den sieben Frauen jetzt moderne Balletttänzerinnen geworden sind, ist ein sehr interessanter Ansatz. Liebe Grüße
Juergen
Lieber Jürgen, ich bin fleißig weiter am zeichnen, einzig mit dem zeitnahen Bloggen habe ich Schwierigkeiten. Ich habe vor ab Mitte Januar etwas weniger im Internet zu agieren. Ich brauche etwas mehr Zeit für meine Kunst und meine Dissertation.
Liebe Grüße von Susanne
P.S. Der Bogen kommt denke ich aus der aktuellen Situation, Jürgen. Da bin ich überzeugt. 😉
Liebe Susanne,
wie aus- und eindrucksvoll Du die tanzenden Frauen imaginierst. Da bin ich auch gespannt auf die Männer. Und auch auf das zugrunde liegende Buch.
Herzliche Grüße
Bernd
Lieber Bernd,
Das Buch liest sich trotz seines betagten Alters sehr gut und regt meine Fantasie an. Tja, vielleicht tanzen die Männer auch 😉
Liebe Grüße von Susanne
Der Beziehung zwischen Boccaccio und der Santa Marie Novella, die ich jedesmal besuche, wenn ich in Florenz weile, hast du hier auf eine eindrucksvolle Weise Gestalt verliehen. Ich glaube der Schwerenöter Boccaccio hätte sich genauso darüber gefreut wie ich. Liebe Grüße, Joachim.
Und das freut mich wiederum 🙂 , Joachim.
Seufz! Italien! Ich vermisse es.
Tja die Deutschen und Italien, das ist auch eine Geschichte für sich.
Liebe Grüße von Susanne